Hintergrund: Widersprüchliche Aussagen der Verbraucherministerin und ihrer Spitzenbeamten im Bayern-Ei-Skandal

21. Juli 2017

Gesammelte Zitate

Die Staatsanwaltschaft Regensburg geht davon aus, dass 64 Menschen in Bayern durch die Salmonelleninfektion im Zusammenhang mit dem Unternehmen Bayern-Ei erkrankt sind. Europaweit gab es mindestens einen Todesfall und 187 Erkrankungen. Dabei fehlen aber noch die Daten aus Großbritannien: Hier gab es nach Medienangaben mindestens einen Todesfall und 200 bis 300 erkrankte Menschen, deren Infektion wohl ebenso auf den größten bayerischen Eierfabrikanten zurückzuführen sein dürften. Dennoch haben offizielle Vertreter des Bayerischen Verbraucherministeriums folgende offizielle Aussagen gemacht:

Der Präsident des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Dr. Andreas Zapf, im Mai 2015 in einem Interview des Bayerischen Rundfunks: "In den letzten beiden Jahren hatten wir überhaupt keine Ausbrüche, ich würde mal größere Ausbrüche definieren mit mehr als 25 Patienten."

Verbraucherministerin Ulrike Scharf im Plenum des Landtag am 10. Juni 2015: „Ich stelle hier klar: Es hat in Bayern keine Anzeichen für ein erhöhtes Salmonellengeschehen gegeben.“ Auf den Zwischenruf: „Das werden wir an der Stelle festhalten!“ hat sie geantwortet: „Halten Sie es fest. Darum habe ich es gesagt.“

Der Amtschef des Verbraucherministeriums Dr. Christian Barth am 1. Juli 2015 im Umweltausschuss: „Wir hatten zwar ein europaweites Krankheitsgeschehen, nicht aber in Bayern.“

Am 11. Juni 2015 Ministerin Ulrike Scharf im Umweltausschuss, warum es keinen Grund für eine öffentliche Warnung gegeben habe: "Die Eier hätten als Handelsklasse A in Bayern an den Endverbraucher gelangt sein müssen, der Verbraucher hätte gefährdet sein müssen, beides war zu diesem Zeitpunkt, zu keinem Zeitpunkt der Fall.“

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