30 Jahre nach Tschernobyl: unzureichender Verbraucherschutz bei belastetem Wildfleisch

26. April 2016

SPD-Verbraucherschutzexperte von Brunn fordert von der Staatsregierung mehr Vorsorge und Transparenz - offenbar Tausende Tiere ungetestet

Der verbraucherschutzpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn verlangt von der Staatsregierung aufgrund des teilweise stark radioaktiv belasteten Wildfleischs mehr Vorsorge und Transparenz: "Wir haben beim Wildschwein in Bayern teilweise immer noch eine vielfache Überschreitung des Grenzwerts für Cäsium 137. Die Staatsregierung versäumt es aber, die Verbraucher ausreichend zu informieren. Außerdem werden längst nicht alle erlegten Tiere überprüft."

Von Brunn weist darauf hin, dass der Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm Fleisch in einem Fall selbst nach den offiziellen Zahlen um das 16-fache überschritten wurde. Nach anderen, unabhängigen Messungen liegen manche Werte sogar noch erheblich höher. Der Abgeordnete fordert Verbraucherministerin Scharf deswegen auf, sofort zu handeln: "Die Staatsregierung muss umgehend alle Messwerte im Internet veröffentlichen lassen. Dabei dürfen keine Ausnahmen gemacht oder gar Spitzenwerte ausgelassen werden. Außerdem muss sofort geklärt werden, warum nur ein Teil der erlegten Wildschweine überhaupt getestet wird." Der SPD-Verbraucherschutzexperte verweist auf die Empfehlung des Bundesamts für Strahlenschutz, jegliche Strahlenbelastung so niedrig wie möglich zu halten: "Verharmlosende Vergleiche mit der natürlichen Strahlung und der Belastung bei Flugreisen sind irreführend, denn die Strahlenbelastung aus der Nahrung muss dann noch dazu addiert werden. Außerdem gibt es bei Wildschweinen erschreckende Extremwerte."

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