Alarmbrief an Ministerin von der Leyen: Bundeswehr verseucht Wasser in Manching

21. August 2018

SPD-Umweltexperte Florian von Brunn fordert Entschädigungen für Bevölkerung und Landwirte - Vernetzung der Bürgerinitiativen aus Altötting und Manching

Der Bundeswehrflughafen in Manching bei Ingolstadt verseucht das Grundwasser in der gesamten Umgebung mit gefährlichen PFC-Chemikalien. Die Belastung stammt aus Löschschaum, den das Militär 40 Jahre lang verwendete, wie der SPD-Umweltexperte Florian von Brunn in einem Brief an Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen(PDF, 425 kB)schreibt.

Die Konsequenzen für die Anwohner sind bedrohlich, wie der SPD-Landtagsabgeordnete betont: „Die Lebensqualität und wirtschaftliche Situation vieler Menschen ist bereits massiv beeinträchtigt. Das kann so nicht weitergehen. Zahlreiche landwirtschaftliche Brunnen und Hausbrunnen wurden geschlossen, viele Landwirte bangen um ihre Existenz. Viele Bürger trinken kein Leitungswasser mehr. Mütter machen sich Sorgen aufgrund der jahrelangen Aufnahme der Giftstoffe ihrer Kinder über Muttermilch oder durch Gemüse aus dem eigenen Garten. Durch die PFC-Belastung des Bodens ist auch die Weiterentwicklung, Ausweisung und Erschließung von Baugebieten stark betroffen, viele Bauflächen haben dramatische Wertminderungen erlitten.“

Von Brunn verlangt zusammen mit dem Kommunalpolitiker Markus Käser, dass die Bundeswehr sich endlich zu ihrer Verantwortung als Verursacherin bekennt. In dem Brief an die Ministerin heißt es: „Schon allein aus Vorsorgegründen muss unserer Überzeugung nach die weitere Eintragung von PFC aus dem Flughafengelände der Bundeswehr sofort gestoppt und alles getan werden, um negative Auswirkungen auf die Gesundheit zu mindern und zu vermeiden. Die Verantwortung des Verursachers darf nicht auf die Bürger abschoben werden. Wir fordern von der Bundeswehr ein Angebot zur schnellen und unbürokratischen Entschädigung der Betroffenen. Außerdem muss die Bundeswehr die Kosten für Untersuchung und Sanierung anfallender Altlasten komplett übernehmen.“

Die Verseuchung von Wasser mit PFC ist auch im Landkreis Altötting bereits einiger Zeit ein großes Thema. Dort wurde der Stoff jüngst in einer offiziellen Untersuchung auch in Muttermilch nachgewiesen. Quelle der Verseuchung ist hier ein Unternehmen. Von Brunn hat nun eine Vernetzung der Betroffenen in Altötting und Manching organisiert. Am Dienstag trafen sich Vertreter von Bürgerinitiativen auf seine Einladung hin im Bayerischen Landtag zu einem Fachgespräch.

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