Baumfällaktion im Naturschutzgebiet Weltenburger Enge: Hat Ministerpräsident Söder bei den Staatsforsten nichts zu sagen?

02. März 2020

Umweltexperte Florian von Brunn: Wertvolle alte Buchen wurden gefällt - CSU macht sich bezüglich Natur- und Artenschutz komplett unglaubwürdig

Der Umweltexperte der BayernSPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn ist entsetzt über die Baumfällaktion in der niederbayerischen Weltenburger Enge, die erst vor drei Wochen zum Nationalen Naturmonument erhoben wurde: "Laut Süddeutscher Zeitung haben die Staatsforsten in dem Waldgebiet viele alte Buchen gefällt - darunter offenbar auch Biotopbäume, die unter einem besonderen Schutz standen", erklärt von Brunn. "Das ist auch deswegen unfassbar, weil Ministerpräsident Söder und die Minister Kaniber und Glauber die Auszeichnung noch vor wenigen Wochen unter großem Brimborium gefeiert haben. Dass jetzt ein staatseigener Betrieb, dessen Aufsichtsratvorsitzende Frau Kaniber ist, daherkommt und Bäume fällt, lässt nur zwei Rückschlüsse zu: Entweder, Söder geht es nur um Öko-PR, hinter der aber nur heiße Luft steckt - oder Frau Kaniber und die Staatsforsten kümmern sich nicht groß um das, was ihr Chef sagt."

Für den SPD-Umweltpolitiker sind die schönen Worte des Ministerpräsidenten jetzt Schall und Rauch: "Dass wertvolle alten Buchen in zwei Naturschutzgebieten an der Weltenburger Enge so mir nichts, dir nichts gefällt wurden, zeigt, dass die CSU es nicht wirklich ernst meint mit dem Naturschutz! Das zeigt auch die windige Umsetzung des Volksbegehrens Artenvielfalt und das Vorgehen im fränkischen Steigerwald, wo die noch von Frau Scharf angekündigte Prüfung eines Weltnaturerbes immer noch nicht passiert ist!"

Die forstpolitische Sprecherin der Fraktion und Mitglied im Beirat Staatsforsten Martina Fehlner betont: "Wir werden dieses höchst bedauerliche Ereignis auch in der nächsten Beiratssitzung hinterfragen und erwarten umfassende Aufklärung. Gerade in solch sensiblen Lagen wünschen wir uns ein transparentes Baumfällmanagement."

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