Bergrettung: SPD will Ersatz für Abzug des Bundeswehrhubschraubers in Penzing

29. November 2016

Zahl der Notrufe in den Alpen steigt - Rettungskapazitäten müssen angepasst werden

Die SPD-Landtagsfraktion befürchtet weiterhin eine Verschlechterung bei der Bergrettung per Hubschrauber. Ende des Jahres soll der SAR-Rettungshubschrauber der Bundeswehr vom Fliegerhorst Penzing nach Niederstetten in Baden-Württemberg verlegt werden. Mit ihm flog die Bundeswehr 2015 immerhin 73 von 1509 Einsätzen.

Wie aus einer Antwort der Staatsregierung auf eine Schriftliche Anfrage(PDF, 202 kB) des Umweltpolitikers Florian von Brunn und des örtlichen Abgeordneten Dr. Paul Wengert hervorgeht, ist nicht geplant, die wegfallenden Kapazitäten zu ersetzen. "Im Grunde bleibt das Innenministerium die Antwort schuldig, wie die entstehende Lücke geschlossen werden soll", bedauert von Brunn. "Wenn Kapazitäten wegfallen, brauchen wir Ersatz. Wir erwarten zeitnah Vorschläge und Lösungen von der Staatsregierung, wie die entstandene Lücke ohne Einschränkungen für andere Einsätze gefüllt werden kann", erklärt von Brunn.

Erschwerend hinzu komme, dass die Zahl der Hubschrauber-Bergrettungen ansteigt, so von Brunn weiter. Während 2013 noch 1470 Einsätze geflogen wurden, waren es 2015 bereits 1509. "300 dieser Einsätze wurden schon jetzt von ausländischen Hubschraubern geflogen. Durch die Verlegung des SAR-Rettungshubschraubers wird diese Lücke noch größer. Muss er aus Niederstetten anfliegen, weil sonst kein Hubschrauber zur Verfügung steht, würde es künftig etwa 90 statt bisher 30 Minuten dauern, bis er an einem Unglücksort in den Alpen ankommt."

Für den Füssener Abgeordneten Paul Wengert geht es nicht nur um einen Hubschrauber mehr oder weniger: "Die SAR-Maschine der Bundeswehr aus Penzing ist nicht nur bestens für Bergrettungseinsätze geeignet und wird von fliegerisch für solche Einsätze besonders befähigten Piloten geflogen", erklärt Wengert. Vielmehr spiele seine viel höhere Verfügbarkeit eine entscheidende Rolle; der Bundeswehrhubschrauber "SAR Landsberg 58" habe nicht gleich einen Nachfolgeeinsatz, sondern könne wesentlich länger im Einsatzgebiet bleiben."Das ist gerade für Sucheinsätze entscheidend", stellt der Füssener Abgeordnete fest. Daher wird es durchaus schwierig werden, die gut 70 Einsätze des Hubschraubers der Bundeswehr pro Jahr mit anderen Maschinen zu fliegen."

Teilen