Bericht zu PFC-Umweltgiften in Altötting: Wurden negative Ergebnisse schlicht weggelassen?

10. Oktober 2018

SPD-Umweltexperte von Brunn fordert Veröffentlichung besorgniserregender Daten zu Fischen

Das nächste Kapitel im Skandal um PFC-Umweltgifte in Altötting: Gerade wurde das PFOA-Bodengutachten vorgestellt, das die verursachende Chemieindustrie in Auftrag gegeben hatte. Die Gutachter stellen fest, dass PFOA im Boden zwar großflächig verbreitet sei, dadurch aber keine Gefährdung für die Bevölkerung ausgehen soll. Fische, Futtermittel und pflanzliche Lebensmittel werden als sicher eingestuft.

Daran kann der Umweltexperte der BayernSPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn nicht glauben. Nach seinen Informationen haben die Betreiber des Chemieparks bereits 2016 eine Studie in Auftrag gegeben, bei der Fische in der Nähe der Abwassereinleitungen in den Flüssen Alz und Inn untersucht wurden. Dabei wurde festgestellt, dass neben der Chemikalie PFOA eine hohe Belastung vor allem mit dem noch gefährlicheren PFDA und dem PFOA-Ersatzstoff DONA besteht. Von Brunn verlangt Klarheit von den Verursachern und der Staatsregierung: „PFDA ist noch toxischer als PFOA! Es kann nicht sein, dass solche Ergebnisse verschwiegen werden. Jetzt müssen sofort alle Fakten zu diesen Untersuchungen auf den Tisch!“ Das Umweltbundesamt hat 2016 die Chemikalie PFDA als besonders besorgniserregenden Stoff identifiziert. PFDA ist nicht abbaubar, reichert sich in Organismen an und wirkt giftig.

Der Landtagsabgeordnete kritisiert im Zusammenhang mit dem Bodengutachten auch die Staatsregierung und die zuständigen Behörden für ihr jahrelanges Nichtstun: "Bereits 2009 hat der Chemiepark ein Handlungskonzept vorgelegt. Was ist denn seitdem eigentlich konkret passiert? Dazu kommt die falsche, fehlende und viel zu zögerliche Information der betroffenen Bevölkerung. Hier haben die zuständigen Umweltminister und Gesundheitsminister von Markus Söder bis Marcel Huber und Melanie Huml komplett versagt!"

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