SPD-Abgeordnete Ruth Müller sieht nach Stellungnahme der EU keine Zweifel mehr an Gefährlichkeit
Nach der neuen Warnung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) vor dem Bienenkiller Neonikotinoid fordert die SPD-Landwirtschaftspolitikerin Ruth Müller ein komplettes Verbot des Pestizids in Europa. "Jetzt muss Schluss sein mit Zuwarten. Die Folgen dieses Pestizids für Bienen, Hummeln und andere Nutzinsekten sowie auch für die Vögel sind verheerend." Ende Januar hatte sich der Landwirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtags bereits einstimmig einer entsprechenden Initiative Müllers angeschlossen.
Das katastrophale Bienensterben im Jahr 2008 wurde durch mit Neonicotinoiden gebeiztes Saatgut ausgelöst. Neonicotinoide lähmen oder töten Bienen bereits bei einer niedrigen Dosierung. Sie reduzieren die Fortpflanzungsfähigkeit und schädigen das Immunsystem. Im Jahr 2008 wurde ein katastrophales Bienensterben durch mit Neonicotinoiden behandeltes Saatgut ausgelöst. Und obwohl die EU bereits auf das Problem aufmerksam geworden war, wurden allein im Jahr 2015 noch mehr als 200 Tonnen reiner Wirkstoff verkauft.
Die Efsa hatte aktuell diverse wissenschaftliche Studien zu dem Thema ausgewertet. Untersucht wurde die Gefahr für Honig- sowie Wildbienen und Hummeln. "Insgesamt wurde das Risiko für die drei bewerteten Bienentypen bestätigt", sagte der Leiter des Bereichs Pestizide der Efsa, José Tarazona. Müller hofft, dass sich das Verbot der Neonicotinoide europaweit durchsetzen lässt. „Die Zeit des Redens ist vorbei. Jetzt muss endlich gehandelt werden.“