Expertengespräch bezahlbare Energie: SPD fordert Abbau bürokratischer Hürden - und endlich mehr Tempo

14. Februar 2023

„Wir müssen die erneuerbaren Energien, Energiespeicher und die Stromnetze rasch ausbauen. Dazu müssen wir alle jetzt noch bestehenden Hindernisse wie den Windkraftstopp 10H abschaffen. Wichtig ist uns als SPD, dass unsere Energie der Zukunft in Bayern bezahlbar, sicher und sauber ist.“ Dieses Fazit zieht der SPD-Fraktionsvorsitzende Florian von Brunn aus einem hochkarätig besetzten Expertengespräch, bei dem Vertreter der Branche und von bayerischen Kommunen auf SPD-Einladung über die Zukunft der bayerischen Energieversorgung diskutierten.

Windkraft, Solarenergie, Geothermie, Wasserstoff, dazu die notwendigen Leitungen und Batteriespeicher: Es reicht nicht, eindimensional zu fahren – wenn der Umstieg gelingen soll, muss an sehr vielen Baustellen gleichzeitig gearbeitet werden. Bayerns Energieversorgern wie auch auf der Politik stehen daher „sehr große Aufgaben“ bevor, betont Florian von Brunn. Denn ohne eine umfassende Entbürokratisierung kann das Tempo nicht erhöht werden – was aber dringend notwendig wäre. „Es kann nicht sein, dass die Genehmigung neuer Stromleitungen im Schnitt sieben Jahre dauert.“ Das Problem: CSU und Freie Wähler haben dieses wichtige Zukunftsthema nicht nur liegengelassen, sondern sogar noch kräftig gebremst. Der Bau von Stromleitungen wie auch von Windrädern wurde jahrelang aus kurzsichtigen politischen Motiven blockiert. In der Folge steht Bayern „vor enormen Zukunftsrisiken, warnt von Brunn. „Wenn wir jetzt nicht schnell und entschlossen handeln, treibt das die Energiepreise weiter in die Höhe und kostet Arbeitsplätze!“

Es gibt nicht die eine Lösung für die Versorgung der Zukunft, und daher wäre Schwarz-Weiß-Denken fehl am Platze, betont Marcus Steurer, Vorsitzender des Verbands kommunaler Unternehmen und Geschäftsführer des Energieunternehmens infra Fürth. Die Energiewende müsse wie ein großes Mosaik funktionierten, bei dem alle Steine zusammenpassen. Auch Gunnar Braun, Geschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen, mahnt ortsangepasste technologie-offene Lösungen an. Zudem müsse der Ausbau der erneuerbaren Energien Hand in Hand mit dem der Leitungssysteme gehen.

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