Florian von Brunn kritisiert Kahlschlag durch EON im Schutzgebiet Oberes Isartal

20. Dezember 2013

Naturschutzbehörden müssen Maßnahmen nach Umweltschadensgesetz ergreifen

Der Landtagsabgeordnete Florian von Brunn, Mitglied im Umweltausschuß des Landtages, hat heute das westliche Isarufer zwischen Großhesselohe und Pullach besichtigt. Dort hat EON unter dem falschen Etikett „Wegesicherung“ mitten im FFH-Schutzgebiet Oberes Isartal Rodungen durch die Firma Weißer Rabe durchführen lassen. Der Landtagsabgeordnete, der in der SPD-Fraktion für Natur- und Artenschutz zuständig ist: „Der brutale und massive Kahlschlag verstößt klipp und klar gegen die Schutzbestimmungen. EON hat weder die notwendige Vorprüfung noch eine FFH-Verträglichkeitsprüfung durchführen lassen. Aber auch für eine Firma wie EON gelten Recht und Gesetz. Ich erwarte von den zuständigen Naturschutzbehörden, dass hier mit harter Hand reagiert und EON zu Maßnahmen nach dem Umweltschadensgesetz verpflichtet wird! Der Schaden muss, so gut es überhaupt noch geht, saniert und Schadensersatz geleistet werden!“

Florian von Brunn weiter: „Unter dem Deckmäntelchen der Wegesicherung wurden wahllos Bäume abgeholzt. Unter anderem wurde eine mindestens 500m lange Schneide geschlagen. Außerdem wurde ein breiter Uferstreifen zum Isarkanal hin durch die Aufschüttung von Steinen neu gestaltet. Das war selbst der Unteren Naturschutzbehörde neu. Ich bin mir sicher, dass auch dafür die notwendige Prüfung nicht durchgeführt wurde. Ich habe mich wegen diesen Eingriffen mit dem Bund Naturschutz kurzgeschlossen. Er prüft derzeit einen eigenständige Antrag auf Maßnahmen nach dem Umweltschadensgesetz.“

Der Pullacher SPD-Bürgermeisterkandidat Holger Ptacek kritisiert das Vorgehen auch: "Es wäre ein Skandal, wenn das Pullacher Rathaus von diesem Kahlschlag gewusst und ihn geduldet hätte. Pullach braucht dringend einen Bürgermeister, dem beim Thema Naturschutz nicht bloß Lippenbekenntnisse einfallen." Florian von Brunn ist sich Holger Ptacek einig, dass das FFH-Gebiet Oberes Isartal jetzt dringend auch zum Naturschutzgebiet werden muss. Der Landtagsabgeordnete: „Damit wäre dieses wertvolle Landschaft und die dort lebenden seltenen Tier- und Pflanzenarten endlich besser geschützt!“

Florian von Brunn findet an dem ganzen Vorfall immerhin einen positiven Aspekt: „Ich freue mich, dass es Bürger wie Thomas Jäger gibt, denen solches Vorgehen auffällt und die sich dagegen zur Wehr setzen. Herr Jäger hat die Öffentlichkeit auf den Kahlschlag aufmerksam gemacht. Ich bedanke mich dafür ganz herzlich bei ihm!“

(Foto: Thomas Jäger)

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