Grausame Tierquälerei im Allgäu: Haben Staatsregierung und zuständige Behörden versagt?

09. Juli 2019

SPD-Abgeordnete fordern vollständige Aufklärung durch Minister und stärkere Kontrolle von derart großen Agrarunternehmen

Die BayernSPD-Landtagsfraktion fordert angesichts der heute bekannt gewordenen Tierquälereien in einem Allgäuer Milchvieh-Großbetrieb Aufklärung vom zuständigen Minister Glauber. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, war es in dem Betrieb zu schwerwiegenden und grausamen Tierschutzverstößen gekommen. Offenbar hatten die zuständigen Behörden in dem Betrieb auch schon zuvor immer wieder Probleme festgestellt. Videoaufnahmen zeigten, dass es trotzdem noch bis in den Juni 2019 zu schwerwiegenden Verstößen und Tierquälereien gekommen ist.

Dazu die tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Martina Fehlner: "Ich war schockiert, als ich diesen Bericht über das Leiden dieser armen Tiere las! Herr Glauber muss umgehend einen umfassenden Bericht im Landtag über die furchtbaren Vorfälle und Zustände abgeben. Zur Not muss der zuständige Umweltausschuss zu einer Sondersitzung noch im Juli zusammentreten!", betont die Tierschutzexpertin gemeinsam mit ihren Fraktionskollegen Ruth Müller (Landwirtschaftsexpertin) und Florian von Brunn (Umweltexperte).

Mithilfe eines umfassenden Fragenkataloges an die Staatsregierung verlangt die SPD-Fraktion Aufklärung durch das Umweltministerium. Müller betont: "Die ganzen Vorgänge sind nicht nur erschreckend, sondern lassen auch das Vorgehen der Behörden mehr als zweifelhaft erscheinen. Wir werden deshalb unsere Fragen als schriftliche Anfrage einreichen. Aber die Schwere der Vorgänge verlangt nach sofortiger Aufklärung durch einen Bericht des Ministers!" Der umweltpolitische Sprecher der Fraktion von Brunn ist alarmiert: "Das klingt nach schwerem Behördenversagen. Jetzt muss alles aufgeklärt werden – und in Zukunft müssen gerade solche Betriebe wie der im Allgäu viel strenger kontrolliert werden. Solche Riesenbetriebe wie dieser passen im Übrigen längst nicht mehr zu einer bodenständigen bayerischen Landwirtschaft."

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