Hochwasser: Personalabbau bei den Wasserwirtschaftsämtern stoppen!

09. Juni 2016

SPD-Abgeordneter Adelt fordert zudem, die Einführung einer verpflichtenden Elementarschadenversicherung für alle zu prüfen

Die BayernSPD-Landtagsfraktion hat umfassende Maßnahmen nach der Hochwasserkatastrophe im Freistaat gefordert. In einer aktuellen Stunde zum Thema im Bayerischen Landtag rechnete der Umweltexperte Florian von Brunn vor: Seit 2004 sind in Bayern 600 Stellen in den Wasserwirtschaftsämtern abgebaut worden. Bis 2022 werden es weitere 600 Stellen sein. "Zwar wurden auch neue Leute kurzfristig eingestellt, in Summe werden aber über 1000 Fachkräfte wegfallen. Das ist angesichts solcher extremer Wetterereignisse verantwortungslos", kritisierte von Brunn.

"Der Personalabbau muss sofort gestoppt werden!" Zudem müsse darüber nachgedacht werden, wie die Menschen besser vor Flutkatastrophen gewarnt werden können, forderte der Münchner Abgeordnete: "Ich frage mich: Warum sind fast keine Landkreise und Kommunen an die Warnsysteme MoWaS und Katwarn angeschlossen? Wie können diese Systeme verbessert werden? Wie kann die Bevölkerung schneller gewarnt werden?" Selbstverständlich müssten auch die Folgen von Starkregenereignissen so gut wie möglich reduziert werden, unterstrich von Brunn. Besonders wichtig seien natürliche Überflutungsbereiche und Wasserspeicher. Gewässer müssten renaturiert, die fortschreitende Flächenversiegelung gestoppt und teilweise rückgängig gemacht werden. Außerdem müsse die Bewirtschaftung in den Risikogebieten auf den Prüfstand, beispielsweise der problematische Maisanbau.

Der Sprecher für kommunale Daseinsvorsorge Klaus Adelt brachte eine verpflichtende Elemetarschadenversicherung für alle ins Spiel: "Solch eine Versicherung appelliert an das Solidarprinzip unserer Gesellschaft. Extreme Wetterereignisse werden weiter zunehmen und wir müssen über eine sozialverträgliche Lösung für alle nachdenken. Ich fordere die Staatsregierung auf, die Einführung einer allgemeinen Elemetarschadenversicherung sorgfältig zu prüfen."

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