Hochwasserschutz: SPD für mehr natürliche Maßnahmen

02. Juni 2014

Umweltpolitiker Florian von Brunn: Vorwiegend technische Instrumentarien reichen nicht aus - Hilfsgelder schneller an die Opfer der letzten Flut verteilen

Florian von Brunn, Umweltexperte der BayernSPD-Landtagsfraktion, fordert die Staatsregierung ein Jahr nach der Flutkatastrophe in Bayern auf, Hochwasser-Schutzmaßnahmen schneller umzusetzen und dabei besonders auf natürlichen Schutz zu setzen. Von Brunn: "Wir haben jetzt eine echte Chance, einen nachhaltigen und besseren Hochwasserschutz umzusetzen, weil die Akzeptanz dafür in der Bevölkerung so gut ist wie schon lange nicht mehr."

Der Abgeordnete kritisiert das einseitige Hochwassermanagement der Staatsregierung: "Die CSU-Staatsregierung setzt auf technischen Hochwasserschutz, vernachlässigt aber die Vorbeugung durch Renaturierung und Wasserrückhalt in der Fläche. Zwar wurden Polder gebaut und Deiche erhöht, aber bei natürlichen Schutzmaßnahmen hinkt Bayern hinterher!"

Insbesondere der Wasserabfluss in die großen Flüsse müsse verlangsamt und verringert werden - und das funktioniere nur mit natürlichen Maßnahmen. "Nebenher haben die Wiederherstellung von Auwäldern, die Renaturierung von Mooren als natürlicher Schwamm, Gewässerrenaturierung und die Schaffung von Uferstreifen einen hervorragenden Effekt auf Natur und Artenvielfalt!"

Von Brunn fordert die Staatsregierung weiter auf, die Mittel für die Beseitigung der Schäden durch das Jahrhundert-Hochwasser schneller zu verteilen und eventuell Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Von Brunn: "Man kann kaum glauben, dass von den staatlichen Geldern zur Schadensbeseitigung aus Bund und Land nach einem Jahr erst 25 Prozent der Mittel ausgegeben wurden und von den Spenden erst die Hälfte. Wir dürfen angesichts der aktuellen Diskussion um den Hochwasserschutz die Opfer der letzten Flut nicht vergessen!"

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