Immer größer, schneller, lauter? München muss lebenswert bleiben

15. November 2012

Immer größer, schneller, lauter? München muss lebenswert bleiben:
Eine gut besuchte und spannende Diskussion der Sollner SPD mit dem Landtagskandidaten Florian von Brunn

Am Mittwoch diskutierte die SPD mit Sollner Bürgerinnen und Bürgern und dem SPD-Landtagskandidaten Florian von Brunn auf einer gut besuchten Veranstaltung in der Gaststätte Schützenlust über die Folgen von Wachstum und Zuzug in München.

Dabei ging es vor allem um den Erhalt der Münchner Lebensqualität. Die Region um München boomt und die Stadt selbst hat im September mit 1,43 Millionen Einwohnern einen Rekord aufgestellt. Aber diese Entwicklung hat auch ihre Schattenseiten: es fehlt zum Beispiel an bezahlbaren Wohnungen und die hohen Lebenshaltungskosten sind für viele Münchnerinnen und Münchner kaum mehr zu stemmen. Zudem sind für viele Menschen die Belastungen aus dem immer mehr schneller wachsenden Verkehr kaum mehr erträglich: Lärm und Abgase führen zu Stress und Gesundheitsschäden.

Florian von Brunn wies deshalb auf die Zweischneidigkeit des Wachstums hin: „Wachstum sichert den Wohlstand – heißt es, aber viele Menschen haben daran gar keinen Anteil! Der Münchner Armutsbericht zeigt, dass auch bei uns die Schere zwischen arm und reich immer weiter aufgeht! Die Mieten steigen und steigen, während immer mehr Flächen für Gewerbeansiedlung verbraucht werden.“

Der Kandidat, der auch Mitglied im Münchner Mieterbeirat ist, forderte als wichtigste Maßnahme von Bund und Land schnelle Maßnahmen, um die Mietspirale zu stoppen: „Wir brauchen dringend eine Begrenzung der Mietsteigerungen!“.

Ein weiteres Problem: Der rasant wachsende Autoverkehr belastet die Anwohner immer stärker mit Lärm und Feinstaub. Eine Lösung der Probleme sieht der Landtagskandidat in einer neuen, menschen- und umweltfreundlichen Verkehrspolitik: „Wir brauchen jetzt eine Verkehrswende in Bayern. Mehr Schiene und in München einen weiteren Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Dabei ist vor allem die Vernetzung, die Tangentialverbindungen wichtig, ein genereller 10-Minuten-Takt bei der S-Bahn und ein durchgängiger 5-Minutentakt bei U-Bahn und Tram.“

Florian von Brunn forderte auch neue Wege beim Lärmschutz: „Wir haben nicht überall 400 Millionen Euro für einen Tunnel wie am Luise-Kiesselbach-Platz. Deswegen müssen wir auch Tempo 30 auf großen Straßen in besonders stark vom Lärm betroffenen Vierteln erproben. Zum Beispiel auf der Tegernseer Landstraße, auf der Lindwurmstraße und der Brudermühlstraße. Tempo 30 bringt im Vergleich zu 50 Km pro Stunde eine Halbierung des Lärms, mehr Verkehrssicherheit durch kürzere Bremswege und weniger Stop and Go!“

In der lebhaften Diskussion ging es um die Frage, ob Hochhäuser die Wohnungsprobleme in München lösen können und um Strategien wie die Gartenstädte und der Charakter gewachsene Münchner Viertel trotz Nachverdichtung erhalten werden können.

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