Meine Rede bei der großen Friedensdemo in München am 2.3.2022

03. März 2022

Rede Demonstration Frieden und Solidarität mit der Ukraine

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Anwesende,

es ist sehr bewegend und sehr beeindruckend, wie viele von Ihnen heute hier sind, um ihre Solidarität und ihr Mitgefühl mit den Menschen in der Ukraine zum Ausdruck zu bringen, wie viele von Ihnen heute hier sind, um ihre Bewunderung für die mutigen Ukrainerinnen und Ukrainer zu zeigen, die ihre Freiheit verteidigen und ihr Land!

Vielen herzlichen Dank dafür!

Diese große Demonstration für Frieden und Solidarität zeigt:
Wir fühlen mit den Menschen in der Ukraine, sehr geehrter Herr Generalkonsul, und wir wollen heute ein starkes Zeichen setzen, dass wir an Ihrer Seite stehen! Präsident Selensky in Kiew verteidigt mit vielen anderen die Ukraine – wir stehen auch an seiner Seite!

Wie absurd und schändlich ist es dagegen, wenn Präsident Putin, der die extreme Rechte in den USA genauso unterstützt wie rechtsradikale Parteien in Deutschland und Europa, und der seine Truppen die Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar bombardieren lässt, wenn dieser Putin davon spricht, er wolle sein Nachbarland „entnazifizieren“. In Wahrheit hat er einen verbrecherischen und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen! Die Menschen in der Ukraine verteidigen ihre Freiheit, - die gleiche Freiheit, die wir jeden Tag genießen und die wir so schätzen! Sie verteidigen diese Freiheit gegen ein russisches Regime, dass unabhängigen Medien und kritischen Journalistinnen und Journalisten einen Maulkorb umhängt, ihnen die Berichterstattung verbietet – und unter dessen Herrschaft sie sogar umgebracht werden - wie der Fall Anna Politkowskja zeigt!

Die Ukrainer:innen verteidigen die Freiheit gegen ein Regime, in dem Oppositionspolitiker erschossen werden, wie Boris Nemzov, - oder vergiftet wie Alexei Nawalny, der überlebt hat, um dann auch noch inhaftiert zu werden. Die Menschen in der Ukraine verteidigen ihre Freiheit gegen ein Russland unter Putin, dass blutige Kriege ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung führt, egal ob in Georgien, auf der Krim, in Aleppo in Syrien - an der Seite von Assad – oder eben jetzt in der Ukraine!

Wir stehen deshalb auch hier, um ein deutliches Signal an Wladimir Putin zu senden, dass wir es niemals akzeptieren, wenn mitten in Europa Menschen – Frauen, Kinder, alte Menschen und junge Menschen, Männer, Mütter und Väter umgebracht werden, nur weil ein skrupelloser und gewissenloser russischer Präsident - aus Machtgier und Machtphantasien - Panzer rollen und Flugzeuge seine friedlichen Nachbarn bombardieren lässt!

Wir stehen hier, weil wir es nicht akzeptieren, dass der Frieden durch einen Feind der Demokratie zerstört wird. Wir wollen Frieden, Frieden in Europa und Frieden für die Ukraine. Wir stehen hier, weil wir sagen: Es reicht, Herr Putin, es reicht, Sie haben genug angerichtet und genug zerstört! Beenden Sie das Morden und hören Sie endlich auf mit Ihren Lügen und Ihren Drohungen!

Es ist richtig, dass wir in Deutschland, in Europa, in der ganzen Welt härteste Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt haben, aber vor allem auch gegen Putin selbst, sein Regime und seine Oligarchen-Freunde. Es ist richtig, dass Europa und – ja – auch Deutschland, die tapferen Menschen in der Ukraine jetzt unterstützt. Das ist deswegen richtig, weil wir nicht tatenlos zuschauen können, wie Putin sein blutiges Handwerk verrichtet, weil wir nicht zusehen können – ohne zu helfen – wie sich die tapferen Menschen in der Ukraine gegen einen übermächtigen und brutalen Gegner verteidigen. Es wäre politisch und moralisch falsch angesichts von Putins Aggression und seines verbrecherischen Angriffskriegs, die Hände in den Schoß zu legen oder Appeasement-Politik zu betreiben.

Es war auch richtig, nichts unversucht zu lassen und bis zur letzten Minute zu verhandeln, genauso wie es jetzt richtig ist, Putins Verbrechen zu sanktionieren und ihm entschlossen entgegenzutreten. Mit der Invasion der Ukraine hat er die Hoffnung auf dauerhaften Frieden in Europa zunichte gemacht. Die Welt, in der wir am 24. Februar aufgewacht sind, ist eine andere – vor allem für die Menschen in der Ukraine, aber auch für uns. Darauf müssen wir jetzt eine Antwort finden, aber vor allem müssen wir die Ukrainerinnen und Ukrainer unterstützen – auch die, die jetzt hilfesuchend zu uns kommen!

Sehr geehrter Herr Generalkonsul, bitte sagen Sie das allen, mit denen Sie sprechen und auch Ihrem mutigen Präsidenten:

Wir alle stehen auf Ihre Seite – für eine freie Ukraine, die zu unserem gemeinsamen Europa gehört!

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