Umwelt- und Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn: Staatsregierung muss jetzt auch in anderen betroffenen Gebieten Untersuchungen vornehmen lassen und die Öffentlichkeit über alles informieren
Angesichts der nun endlich erfolgten Warnungen des Landratsamtes Altötting vor chemisch verseuchten Fischen fordert der Umweltexperte der BayernSPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn von Staatsregierung und zuständigen Landratsämtern sofortige vorsorgliche Untersuchungen und völlige Transparenz in allen PFC-belasteten Gebieten, wie zum Beispiel in Manching. "Eine SPD-Anfrage an die Staatsregierung hat bestätigt, dass untersuchte Fische an der Alz PFC-Belastungen erreichen, die 15-fach über den in Baden-Württemberg festgelegten Beurteilungswerten liegen. Erst jetzt wird das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit tätig - wohlgemerkt, nachdem die SPD wochen- und monatelang gedrängt und Medien immer wieder berichtet haben! Besser spät als nie - aber die Staatsregierung muss dafür sorgen, dass Lebensmittel in anderen betroffenen Gebieten jetzt auch gründlich untersucht werden. Auch dort muss die Bevölkerung über alle Ergebnisse umfassend informiert werden."
Darüber hinaus fordert von Brunn, endlich Beurteilungswerte ähnlich wie in Baden-Württemberg zu etablieren. "In Bayern gibt es laut eigener Aussage der Staatsregierung offenbar keine Bereitschaft, Beurteilungswerte für die zuständigen Behörden festzusetzen. Man will offenbar in jedem Einzelfall individuell das Gesundheitsrisiko beurteilen. Das ist unverantwortlich gegenüber den Behörden vor Ort und vor allem den Verbraucherinnen und Verbrauchern."
Anfragen zum Thema:
Anfrage Untersuchung Alzfische
Per- und polyfluorierten Chemikalien reichern sich in Leber, Niere und Gallenblase an und können diese Organe schädigen sowie Krebs erzeugen. Das Umweltbundesamt hat in diesem Zusammenhang bereits 2016 veröffentlicht, dass zum Beispiel PFC im Verdacht steht, Hoden- und Nierenkrebs auszulösen. Die Übertragung von PFC von der Mutter zum Kind während der Schwangerschaft und Stillzeit bewertet die Behörde dabei als besonders kritisch.