Offizielle Untersuchung: Muttermilch mit PFOA verseucht

09. August 2018

SPD-Verbraucherschützer Florian von Brunn: CSU-Umweltminister haben die Familien nicht gewarnt - Jedes mit PFOA belastete Baby geht auf ihr Konto

Die Muttermilch im Landkreis Altötting ist im Durchschnitt höher mit der gefährlichen Chemikalie PFOA belastet, als es das Trinkwasser sein darf. Das ist das Ergebnis von offiziellen Untersuchungen, die das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit jetzt veröffentlicht hat.

Der SPD-Verbraucherschützer Florian von Brunn ist alarmiert: „Dieses beunruhigende Ergebnis zeigt, dass die Landesbehörden endlich damit aufhören müssen, den Umweltskandal herunterzuspielen. Jahrelang wurde zu wenig getan, um die Bevölkerung zu schützen. Doch wenn jetzt sogar Babys über die Muttermilch mit PFOA belastet werden, ist endgültig eine Grenze erreicht.“

Wenn die Behörden sofort eingeschritten wären, als sie vor über zehn Jahren von der PFOA-Belastung des Trinkwassers erfahren hatten, hätten diese Belastungen der Mütter und ihrer Kinder vermieden werden können, betont von Brunn: „Die Mütter hätten schon längst auf Mineralwasser umsteigen und damit die Anreicherung der Chemikalie in ihrem Körper verhindern können - wenn sie gewarnt worden wären. Jedes jetzt mit PFOA belastete Baby geht auf das Konto der CSU-Umweltminister und ihrer Behörden - darunter Markus Söder persönlich.“

Von Brunn fordert, dass die Behörden nun für sämtliche Säuglinge und Kleinkinder im Landkreis Altötting eine flächendeckende Blutuntersuchung anbieten: „Die Halbwertzeit von PFOA beträgt drei bis vier Jahre. Bis zu zwölf Jahre lang sind nach Auskunft von Kinderärzten die Werte noch im Blut erhöht. Wahrscheinlich sind hunderte Kinder mit der Chemikalie belastet. Die Familien haben ein Anrecht darauf, endlich umfassend informiert zu werden.“

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