Pläne zur Biotopkartierung: Natur in Bayern schützen - und kein neues Bürokratiemonster erschaffen!

11. Juli 2019

Umweltexperte Florian von Brunn: Wir unterstützen Protest des Berufsverbands der Ökologen gegen Glaubers Pläne zur Biotopkartierung - Mit Einführung eines Kuhhandels werden Naturschutz und Volksbegehren unterlaufen!

Anlässlich der erneuten Beratung des Versöhnungsgesetzes und höchst problematischer Änderungsanträge von CSU und Freien Wählern im heutigen (11.7.) Umweltausschuss kritisiert die BayernSPD-Landtagsfraktion scharf den Umweltminister. Dieser hatte die Biotopkartierung komplett gestoppt und will sie jetzt zusammen mit den Regierungsfraktionen als Bürokratiemonster aufsetzen. Der Umweltexperte der BayernSPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn betont: "Wie auch der Berufsverband der Ökologen in Bayern e. V. (BVÖB) festgestellt hat, geht das Vorhaben des Umweltministers in die völlig falsche Richtung. Klar ist doch eigentlich: Biotope - wie Magerwiesen mit geschützten Schmetterlingsarten oder Streuobstwiesen - müssen geschützt werden. Dafür müssen sie kartiert werden! Schon jetzt sind viele solche Kartierungen in Bayern nicht mehr aktuell, teilweise 20 bis 30 Jahre alt. Wenn Minister Glauber jetzt nur aufgrund von Protesten in seinem eigenen Landkreis ad hoc alle Kartierungen in Bayern gestoppt hat und sie jetzt zusammen mit CSU und Freien Wählern durch ein höchst aufwändiges und extrem bürokratisches Verfahren erschweren will, ist das reine Lobbypolitik - er torpediert den gesamten Naturschutz und die Ziele des Volksbegehrens!" Von Brunn wie auch der BVÖB kritisieren, dass bei dem geplanten Vorhaben etwa alle Grundstückeigentümer an der Kartierung beteiligt werden sollen. Darüber hinaus soll ein sogenanntes "Schlichtungsverfahren" eingeführt werden. "Für ein solches Bürokratiemonster fehlt das Personal - wenn das wirklich durchgesetzt wird, dauert die dringend notwendige Kartierung aller Biotope in Bayern bis zum Sanktnimmerleinstag!" Dass auch im Internet die bisherige Kartierung nicht mehr einsehbar ist, sei ein weiterer Beleg für mehr Bürokratie und mehr Intransparenz seitens des Ministeriums. "Was es jetzt braucht, ist eine beschleunigte und nicht eine bis auf weiteres gestoppte Kartierung. Deswegen fordern wir statt dieser für den Naturschutz gefährlichen Pläne mehr Mittel und mehr Personal für die Kartierung!"

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