Schmutzige Tricks bei Umsetzung des Volksbegehrens Artenvielfalt?

30. Januar 2020

SPD-Umwelt- und Agrarexperten fordern klare Aussagen und Umsetzung der Versprechen seitens der Staatsregierung - Bio-Bauern dürfen nicht die Leidtragenden sein

Biobauern in Bayern drohen ab 2020 offenbar zum Teil massive Kürzungen der staatlichen Förderprämien - und das, obwohl die Staatsregierung nach dem Volksbegehren Artenvielfalt das Gegenteil versprochen hatte. Die agrarpolitische Sprecherin der BayernSPD-Landtagsfraktion Ruth Müller ist entsetzt und hat gemeinsam mit ihrem Fraktionskollegen, dem Umweltexperten Florian von Brunn, eine Anfrage an die Staatsregierung gestellt. "Wir wollen wissen, warum die Staatsregierung trotz ihres Versprechens, die bäuerliche Landwirtschaft zu unterstützen, jetzt Fördermaßnahmen kürzen will", erklärt Müller. "Eigentlich war das erklärte Ziel, den Ökolandbau in Bayern auszuweiten. Wie die Staatsregierung das durch Kürzung der Fördermöglichkeiten erreichen will, ist uns ein Rätsel."

Der Münchner Umweltexperte von Brunn ärgert sich insbesondere darüber, dass gerade die Biobauern bestraft werden, die mehrere verschiedene Feldfrüchte haben - also zum Beispiel nicht nur Getreide, sondern auch Erbsen, Kartoffeln und Gemüse produzieren, was erwiesenerweise besser für den Boden ist. "Diese Betriebe kriegen jetzt weniger Förderung als vorher. Es ist völlig unverständlich, warum die Staatsregierung erst vollmundig das Blaue vom Himmel verspricht und dann die Biobauern im Stich lässt."

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