SPD: Bayern darf keine Nullnummer beim Ausbau der Windkraft sein

20. November 2024

Null: So lautet die Bilanz des Freistaats Bayern beim Ausbau der Windenergie im laufenden Jahr. Vier Anlagen wurden abgebaut, vier neu gebaut – macht summa summarum null. „Was für ein trauriges Resultat“, erklärt der energiepolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn. „Bayern darf keine Nullnummer in Sachen Windkraft sein. Der schleppende Ausbau ist ein fatales Versäumnis für die bayerische Energiewende. Das müssen wir sofort ändern, wenn wir bezahlbaren und sauberen Strom für Menschen und Wirtschaft haben wollen.“ Die SPD schlägt daher ein Sofortprogramm für den raschen Ausbau der Windenergie vor. Dessen Kernpunkte: weniger bürokratische Hürden, größere Windräder möglich machen und die Anlieger durch niedrigere Strompreise entlasten. Zudem soll ein externes Gutachten aufzeigen, wie die Energiewende beschleunigt werden kann.

„Die bayerische Politik muss dringend handeln, um den Windkraft-Ausbau zu beschleunigen. Deswegen schlagen wir einen Entbürokratisierungs-Turbo für die Windkraft und gegen das Abregeln – oder besser: Wegwerfen – von erneuerbarer Energie vor. Unsere Vorschläge bringen wir als Änderungsanträge zu den Modernisierungsgesetzen im Landtag ein“, erklärt Florian von Brunn. Konkret geht es darum, die Abstandsregelung 10H komplett aus der Bayerischen Bauordnung zu streichen und den Bau von Trafostationen, Batteriespeichern und Wärmeleitungen ohne Genehmigung zu erlauben und zu beschleunigen. Zudem muss sich die Ausweisung neuer Windvorranggebiete an den modernen, deutlich höheren Anlagen orientieren.

Bisher hinkt der Freistaat beim Thema Windkraft drastisch hinterher, kritisiert von Brunn. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Jahr 2023 wurden netto lediglich fünf neue Windräder in Betrieb genommen, was einem Zubau von 23 Megawatt entspricht. Noch erschreckender: Bis zum 30. Oktober 2024 steht die Bilanz bei null, da vier Anlagen neu gebaut, aber gleichzeitig vier abgebaut wurden. Der Ausbau der Windkraft ist so wichtig, weil die Anlagen in puncto Effizienz weit vor der Solarenergie liegen. Florian von Brunn betont: „Unsere Analysen zeigen, dass Windkraftanlagen in Bayern im Jahr 2023 pro Megawatt installierter Leistung dreimal so viel Strom produzierten wie Photovoltaikanlagen. Gründe hierfür sind offensichtlich die höhere Anzahl an Volllaststunden, da Windräder auch nachts und im Winter Energie liefern, sowie die zunehmende Effizienz moderner Anlagen. Trotzdem geschieht der Ausbau weiter im Schneckentempo. Das schadet Bayern!“

Die Erneuerbaren in Zahlen:

Windkraft:

• 2023: Nettozubau von 5 Anlagen • 2024 (bis 30.10.): Nettozubau von 0 Anlagen • Installierte Leistung 2023: 2.640 Megawatt • Erzeugter Strom 2023: 5,6 Terawattstunden • Effizienz: 2,1 Gigawattstunden pro Megawatt und Jahr

Photovoltaik:

• 2023: Zubau von 3.830 Megawatt • Installierte Leistung 2023: 22.452,8 Megawatt • Erzeugter Strom 2023: 15,6 Terawattstunden • Effizienz: 0,7 Gigawattstunden pro Megawatt und Jahr

Anfrage zum Plenum: Photovoltaik Anfrage zum Plenum: Windkraft Änderungsantrag 10H Änderungsantrag Genehmigungsfreiheit Länderbericht Bayern

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