SPD kritisiert ein Jahr nach Flutkatastrophe: Staatsregierung vernachlässigt natürlichem Hochwasserschutz

02. Juni 2014

SPD-Umweltexperte von Brunn: Vorbeugung in Form von Renaturierung kommt nicht voran - Passauer Abgeordneter Roos: Minister Huber muss mehr Geld in die Hand nehmen

Florian von Brunn, Umweltexperte der BayernSPD-Landtagsfraktion, kritisiert das einseitige Hochwassermangement der Staatsregierung: "Die CSU-Staatsregierung setzt auf technischen Hochwasserschutz, vernachlässigt aber die Vorbeugung durch Renaturierung und Wasserrückhalt in der Fläche. Zwar wurden Polder gebaut und Deiche erhöht, aber bei natürlichen Schutzmaßnahmen hinkt Bayern hinterher!"

Insbesondere der Wasserabfluss in die großen Flüsse müsse verlangsamt und verringert werden - und das funktioniere nur mit natürlichen Maßnahmen. "Nebenher haben die Wiederherstellung von Auwäldern, die Renaturierung von Mooren als natürlicher Schwamm, Gewässerrenaturierung und die Schaffung von Uferstreifen einen hervorragenden Effekt auf Natur und Artenvielfalt!"

Der Passauer SPD-Abgeordnete Bernhard Roos verlangt von der Staatsregierung insbesodere, dass mehr Geld als bisher in die Schaffung von Poldern investiert wird: "Angesichts der Dramatik von 2013 genügt es nicht, wenn der Freistaat und seine nachgelagerten Behörden lediglich von einem Jahrhunderthochwasserereignis ausgehen, sondern sie müssen den Jahrtausendmaßstab zugrunde legen!"

Zum Schutz der Bürger müsse, so die Forderung der SPD-Fraktion, die Wasserwirtschaft gestärkt werden. Von Brunn: „Die Wasserwirtschaft leidet immer noch unter dem Stellenabbau, den Stoiber zu verantworten hat. Hier wurde an der Sicherheit gespart. Inzwischen sind 150 neue befristete Stellen geschaffen worden. Das reicht aber nicht. Wir fordern mehr unbefristete Stellen und qualifiziertes Personal!"

Roos erinnert an die große Spendenbereitschaft der Bevölkerung bei der Flutkatastrophe vor einem Jahr. Er fordert zugleich dazu auf, den Opfern der aktuellen Überschwemmungen in Bosnien und Serbien beizustehen. Aktuelle Schätzungen gehen dort von drei Milliarden Euro Schaden aus.

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