Tierschutzskandal im Oberallgäu: Minister Glauber soll dem Ausschuss berichten Tierschutz

17. Januar 2020

Tierschutz- und Umweltexperten der SPD-Fraktion wollen wissen, warum wochenlang niemand eingegriffen hat, während hunderte Tiere qualvoll dahinvegetierten

Angesichts des Tierschutzskandals im Oberallgäu in der vergangenen Woche fordert die BayernSPD-Landtagsfraktion einen zügigen Bericht des zuständigen Ministers im Umweltausschuss. Durch Hinweise und Aufnahmen eines Tierschützers war bekannt geworden, dass hunderte verletzte Tiere auf einem Oberallgäuer Milchvieh-Großbetrieb dahinvegetierten. "Wir fragen uns: Warum nahm das Tierleid auf dem Hof so lange kein Ende?", so der umweltpolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn. "Herr Glauber muss dem Landtag jetzt Auskunft geben, warum von den zuständigen Aufsichtsbehörden niemand sofort eingegriffen hat, sondern die Tierquälerei einfach weiter ging."

Die tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion Martina Fehlner erwartet Antworten darauf, welche Konsequenzen sich für den Betrieb und den Besitzer aus früheren Kontrollen ergeben hatten: "Es ist völlig unverständlich, dass hier offenbar schon vor Wochen festgestellt wurde, dass Tiere zu Hunderten misshandelt werden - und niemand sofort die Reißleine zog."

Für die landwirtschaftspolitische Sprecherin Ruth Müller ist es ein Skandal im Skandal, dass der betreffende Betrieb in der Vergangenheit Preise für besonders leistungsfähige Kühe bekommen hat. "Diese Praxis ist schon verwerflich genug - das Prinzip 'Höher, schneller, weiter' auf Nutztiere anzuwenden, ist pervers. Wir wollen wissen, ob der Betrieb darüber hinaus noch staatliche Förderungen für Tierwohl erhalten hat oder Teilnehmer des Programms 'Qualität aus Bayern'. Wenn ja, muss das ganze System umso mehr auf den Prüfstand."

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