Fraktionsvorsitzender von Brunn: Jetzt ist komplette Aufklärung erforderlich – mutmaßliche Umweltstraftaten müssen harte Konsequenzen haben
Nach der Zerstörung eines alpinen Wildbachs im Oberallgäuer Rappenalptal auf rund 1,5 Kilometern Länge fordert der SPD-Fraktionsvorsitzende Florian von Brunn Aufklärung im Landtag: „Das ist ein unglaublicher Vorfall! Wer so etwas tut, im größten Naturschutzgebiets Schwabens, in einem europäischen FFH(Fauna-Flora-Habitat)- und Vogelschutzgebiet, bei dem stimmt irgendetwas nicht. Wir als SPD wollen zeitnah einen Bericht von Umweltminister Glauber im Landtag. Dabei müssen alle bisher bekannten Fakten auf den Tisch. Außerdem muss geklärt werden, was die Behörden gegen die Verursacher dieses Umweltverbrechens unternehmen werden. Noch wichtiger: Wie kann der Schaden jetzt – so gut es irgendwie geht – behoben werden? Für die Kosten müssen natürlich die Verursacher aufkommen!“ Von Brunn, der zugleich auch alpenpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist, hat in diesem Zusammenhang bereits eine schriftliche Anfrage an die Staatsregierung eingereicht.
Von Brunn weist darauf hin, dass die Allgäuer Alpen nicht nur von besonderer landschaftlicher Schönheit und ein Hotspot der Artenvielfalt sind, sondern auch ein Urlaubs- und Erholungsgebiet für viele Besucherinnen und Besucher: „In der Nähe des Tatorts sind bekannte Gipfel des Allgäuer Hauptkamms wie das Hohe Licht und die Mädelegabel. Dort ist auch der vielbesuchte Heilbronner Höhenweg. Der Vorfall trifft auch den Tourismus hart, weil er dem guten Image der Region schadet. Und er schadet dem Ansehen der Allgäuer Alpwirtschaft insgesamt, die eine so wichtige Funktion für den Erhalt der traditionellen Kulturlandschaft hat. Das haben die vielen hart arbeitenden Allgäuer Älpler und Almbauern nicht verdient, die jeden Tag die Alpen und Almen schützen und erhalten.“ Von Brunn fordert außerdem eine Prüfung, wer vom Ausbaggern des Baches finanziell profitiert hat: „Ich möchte auch wissen, ob der ausgebaggerte Kies geblieben ist und welche Rolle genau dabei die Firma Geiger gespielt hat!“ Der Oberstdorfer Baukonzern Geiger hatte offenbar die Bagger für den Naturfrevel vermietet.
Der SPD-Politiker von Brunn kämpft seit Jahren für den Erhalt der Allgäuer Alpen. Seinem Engagement und dem Protest zahlreicher Umweltschützer ist es zu verdanken, dass eine geplante Umweltzerstörung durch eine Skischaukel am Riedberger Horn abgewendet werden konnte.
O-Ton: Umweltzerstörung im Rappenalptal: SPD fordert Bericht des Umweltministers im Landtag