Was sind Landschaftsschutzgebiete in Oberbayern wert?

15. Juli 2014

Abgeordneter von Brunn kritisiert Naturschutzpolitik des Landkreises Miesbach

Die derzeit laufenden massiven Bauarbeiten für einen Golfplatz im Landschaftsschutzgebiet in Piesenkam im Landkreis Miesbach sieht der SPD-Abgeordnete Florian von Brunn sehr kritisch: "Piesenkam ist ein Beispiel, wie sorglos im Oberland mit Landschaftsschutzgebieten umgegangen wird. Kaum möchte ein Investor bauen, schon nimmt man einfach ein Stück Landschaftsschutzgebiet und verbaut es zu einem Luxushotel oder Golfplatz."

In den letzten Jahren nahm das Landratsamt Miesbach laut Staatsregierung 67 ha Fläche ( entspricht ca. 94 Fußballfelder) aus dem Schutzstatus. Insgesamt wurden in der Alpenregion Oberbayerns 897 ha Fläche aus dem Landschaftsschutz genommen. Rund 600 ha wurden im Landkreis Rosenheim neu als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, wie eine Anfrage des Abgeordneten von Brunn ergab.

"Es ist zu beobachten, dass es in der Praxis kein Problem ist die Schutzgebiete jederzeit zu verkleinern. Die Regierung von Oberbayern stellte damals bei der Raumordnung zum Piesenkamer Golfplatz fest: Negativ berührt sind die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege. Besonders fiel die Lage des Vorhabens in einem Landschaftsschutzgebiet ins Gewicht….", dennoch sprach sie sich für das Projekt aus.

Von Brunn kritisiert scharf, dass das ein Schutzzweck der Landschaftsschutzgebiete nach §26 BNatSchG, die besondere Bedeutung der geschützten Natur für die Erholung, offensichtlich gerne falsch verstanden wird: "Dies meint nicht, dass große Gebiete für einen Golfplatz abgesperrt werden, damit sich dort ein kleiner elitärer Kreis erholen kann. Es klingt paradox, aber Landschaftsschutzgebiete müssen endlich besser geschützt werden“, fordert von Brunn.

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