Lauf Presseberichten vom Wochenende fordern einzelne Lokalpolitiker aus dem Münchner Stadtrat eine „intensivere Nutzung“ der innerstädtischen Isar. SPD-Landtagskandidat Florian von Brunn (Wahlkreis Giesing) kritisiert diese Forderungen und die Pläne zu einer Kommerzialisierung der Isar-Ufer:
„Ich halte die Forderung nach einer intensiveren Nutzung für absurd. Die Isar wird derzeit an einigen Stellen viel zu stark genutzt. Für die damit verbundenen Probleme gibt es keine Lösungen, nicht einmal vernünftige Konzepte. Müll und Scherben bleiben liegen, die Grünstreifen werden als Toilette benutzt, Familien und ältere Menschen müssen sich Ausweichorte suchen und die Anlieger leiden unter Partymeilen wie am Flaucher. Trotzdem wird jetzt über noch mehr Isar-Nutzung, Kommerz und Konsum diskutiert. Da fehlt ganz offensichtlich das Problembewusstsein!“
Der Landtagskandidat fordert deswegen zuerst Lösungen für die vorhandenen Probleme: „Bevor hochtrabende Pläne für die Münchner Isar entwickelt werden, muss das Müllproblem gelöst und die Anlieger-Interessen ernst genommen werden. Vor allem sollten die Bürgerinnen und Bürger an der Erarbeitung neuer Konzepte für die Nutzung der städtischen Isarufer frühzeitig beteiligt werden!“
Florian von Brunn lehnt die von CSU und FDP geforderte Kommerzialisierung der Isarufer strikt ab: „München ist geprägt von Kommerz und Konsum. Das Schöne an der renaturierten Isar ist ja gerade, dass man dort Naturgenuß und Freizeit verbinden kann. Dafür braucht es nicht noch mehr Gastronomie und Spektakel.“
Florian von Brunn: „Ich bin auch verwundert über Forderungen aus den Reihen der Grünen, das ‚Grün auszudünnen‘, um den Zugang zur Isar zu erleichtern. Im Moment kämpfen viele Münchnerinnen und Münchner um jeden Baum, der gefällt werden soll, weil mehr Grün mehr Lebensqualität bedeutet. Das passt nicht zusammen. Ich wünsche mir statt solcher Ideen lieber mehr Unterstützung für Naturschutz-Anliegen. Zum Beispiel für den Antrag, das Obere Isartal zum Naturschutzgebiet zu erklären.“