Speicherkraftwerk Jochberg: Energieallianz will Öffentlichkeit täuschen

27. Oktober 2013

Florian von Brunn: Werbetrick soll massiven Landschaftseingriff verschleiern

Der SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn kritisiert die Werbeoffensive für das geplante Speicherkraftwerk am Jochberg: „Die Energieallianz will die Öffentlichkeit mit geschönten Computer-Bildern täuschen. Mit billigen Werbetricks wird suggeriert, das Pumpspeicherkraftwerk wird ein Badesee und passe sich harmonisch in die Landschaft ein. Das ist völlig unseriös, denn die Wahrheit sieht anders aus.“

Der Abgeordnete, der nach der Landtagswahl für die SPD den Wahlkreis Bad Tölz-Wolfratshausen - Garmisch-Partenkirchen betreut, verweist auf Bilder von bestehenden Kraftwerken wie zum Beispiel Goldisthal in Thüringen: „Sie sind entweder von einem breiten Betonrand oder einer Straße umgeben. Das sieht man auf den Werbebildchen der Energieallianz genauso wenig wie die Straße, die auf die Jocheralm gebaut werden soll. Bei einem Pumpspeicherkraftwerk schwankt zudem der Wasserstand. Das heißt, man bekäme am Jochberg häufig auch ein riesige leere Betonwanne zu sehen. Eine ‚wunderschöne‘ Aussicht!“

Florian von Brunn, der Mitglied im Landtags-Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz ist, hat den Jochberg und die Jocheralm erst vor kurzem selbst besucht: „Der Bau eines Pumpspeicherkraftwerks am Jochberg bedeutet einen massiven Eingriff in Landschaft, Natur und Bergwelt am Walchensee. Was dort angerichtet würde, lässt sich auch nicht mehr zurückbauen. Bevor solche Pumpspeicherkraftwerke geplant werden, muss die Staatsregierung das lange überfällige Pumpspeicherkataster vorlegen. Nur so können möglichst umweltverträgliche Standorte diskutiert und gefunden werden. Und sie muss endlich ein belastbares Gesamtkonzept für die Energiewende in Bayern bringen, das alle offene Fragen beantwortet und eine breite öffentliche Diskussion erlaubt.“