Die CSU macht im Münchner Süden Stimmung gegen die Trambahn-Westtangente und gegen die Neugestaltung der Tegernseer Landstrasse. Ganz aktuell gestern auf einer Veranstaltung in Giesing unter der Schlagzeile: „Chaos am Tegernseerplatz“.
Das ist für den SPD-Landtagsabgeordneten Florian von Brunn ein Beweis, dass die CSU wieder ganz auf den alten Kurs eingeschwenkt ist: „Die CSU hat nur die Fassade neu gestrichen. Dahinter sitzen aber immer noch die gleichen CSU-Politiker wie früher. Sie machen leider nur Lobby-Politik für ihre eigene Klientel in den Villenvororten Münchens!“.
„In beiden Fällen liegen Vorschläge auf dem Tisch und die Bürgerinnen und Bürger werden informiert und an der Entscheidung beteiligt. Im Fall der Tegernseer Landstraße hat sich sogar eine Einwohnerversammlung fast einstimmig für einen Vorschlag ausgesprochen. Er geht über das von den Verkehrsplanern favorisierte Konzept hinaus. Es ist noch nichts endgültig beschlossen. Es wird weiter ergebnisoffen diskutiert. Die CSU erweckt aber den vorsätzlich falschen Eindruck, als ob alles bereits vom Stadtrat beschlossen wäre!“
Florian von Brunn weiter: „Für das vermeintliche ‚Chaos‘ sorgt allein die CSU. Es geht ihr um ihre Klientel, die von Harlaching, Sollen und aus anderen Vororten weiter mit dem Auto in die Innenstadt fahren will.“
„In die gleiche Richtung geht der Vorschlag, mehr Wohnungen zu schaffen, in dem man vorrangig in Sendling und Giesing verdichtet und die Gartenstädte schont.“, so von Brunn. Der CSU-Landtagsabgeordnete Andreas Lorenz hatte im Wahlkampf wörtliche gesagt, in Sendling und Giesing könne man noch ohne Probleme zwei bis drei Stockwerke bei den vorhandenen Häusern höher gehen. Die Gartenstädte dagegen wolle er schützen.
Der SPD-Landtagsabgeordnete will lieber eine konstruktive Diskussion mit den Bürgerinnen und Bürgern: „Berechtigte Einwände muss man ernst nehmen. Aber die Zukunft liegt im Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und der Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel wie des Fahrrads. Wir können nicht überall Hunderte von Millionen Euros nur für neue Tunnels und eine Konzentration allein auf den U-Bahn-Bau ausgeben, wie die CSU fordert. Das ist nicht zu finanzieren. Deswegen brauchen wir gerade auch die Tram und neue Verkehrsberuhigungs-Konzepte! Und eine vorsichtige Nachverdichtung muss gerecht verteilt sein und ebenfalls mit den Bürgern vorher diskutiert werden.“
Siehe auch: AZ München