Der SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn fordert nach der gestrigen Podiumsdiskussion über das geplante Pumpspeicherkraftwerk am Jochberg das endgültige Aus: „Nach dem gestrigen Abend ist klar, dass das Pumpspeicherkraftwerk an einem der beliebtesten Münchner Hausberg nicht gebaut werden darf. Ohne dass Alternativen auf dem Tisch liegen und ohne Masterplan für die Energiewende soll einer der schönsten Flecken Oberbayerns betoniert werden. Dieser Alptraum darf nicht Wirklichkeit werden!“
Der Landtagsabgeordnete kritisierte, dass bei der Podiumsdiskussion des Aktionsbündnisses nochBerg "Kontrovers - Pumpspeicherwerk am Jochberg?" in der überfüllten Heimatbühne in Kochel weder Vertreter der Staatsregierung noch der örtliche CSU-Landtagsabgeordnete anwesend waren: „Deshalb konnte niemand die Frage beantworten, wie viele Pumpspeicherkraftwerke angeblich notwendig sind und wie viele an welchen Standorten geplant sind. Seehofer und die CSU-Staatsregierung stehlen sich hier aus der Verantwortung, genau wie bei der Energiewende insgesamt.“
Florian von Brunn kritisierte bei der Diskussion, dass das Pumpspeicherkraftwerk als alternativlos dargestellt wird: „Es gibt nicht nur viele Aspekte, die berücksichtigt werden müssen: neben den Zielen der Energiewende auch der Schutz der Natur und der Erhalt der Heimat. Es gibt natürlich auch Alternativen. Alternative Wege wie Energiesparen und Energieeffizienz, alternative Techniken wie Power-to-Gas und alternative Standorte. Lange Zeit wurde auch die Atomkraft als alternativlos dargestellt. Kritiker wurden vorgehalten, sie wollten zurück in die Steinzeit. Aber: Wenn wir früher Alternativen erprobt hätten, wären wir heute in der Diskussion weiter! Hinter der scheinbaren Alternativlosigkeit stehen damals wie heute wirtschaftliche Interessen – und eine konzeptionslose Politik ohne klare Linie!“
Von Brunn hat erst in der vergangenen Woche eine schriftliche Anfrage an die Staatsregierung gestellt, welche ökologischen Auswirkungen der Bau eines Pumpspeicherkraftwerks auf die Umgebung des Jochbergs und den Walchensee hätte.