Der SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn fordert die Stadt anlässlich des Flaucher-Jubiläums auf, noch mehr für den Schutz der Isar zu tun: „Die Renaturierung der Isar ist ein großer Erfolg. Aber der Preis dafür ist hoch: die große Beliebtheit und die starke Freizeitnutzung führen auch zu immer mehr Problemen, gerade am Flaucher, aber auch im Gebiet vom Tierpark bis zur Großhesseloher-Brücke: Scherben, Zigarettenkippen, Müll. Dazu kommen rücksichtlose Mountainbiker, auch wenn man das selbstverständlich nicht verallgemeinern darf.“
Der Abgeordnete, der auch Mitglied im Umweltausschuss des Landtags ist, erinnert daran, dass das Obere Isartal bis zur Brauner Eisenbahnbrücke europäisches Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Schutzgebiet ist. Dort gilt ein Verschlechterungsverbot für den Zustand der Natur, das die Behörden zum Handeln und zum Schutz der Pflanzen und Tiere verpflichtet: „Die Stadt muss sogar für einen günstigen Erhaltungszustand der dort lebenden geschützten Tierarten sorgen! Daher ist es wichtig, dass die zuständigen Referate nicht nur die Freizeitnutzung im Blick haben, sondern sich noch stärker als bisher um die Naturschutzziele kümmern.“
Florian von Brunn findet es wichtig, dass noch besser über das FFH-Schutzgebiet und die dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten informiert wird. Ein weiteres Beispiel für ein Überdenken des städtischen Vorgehens ist der Kahlschlag auf dem Mittelsteg zwischen Flaucher und Tierparkbrücke, der auf Grund des Hochwasserschutzes zwar notwendig geworden ist: „Aber muss man dann gleich die komplette Strecke auf den Stock setzen? Es gibt auch schonendere Verfahren, etwa ein abschnittsweises Vorgehen, um auf geschützte Tierarten Rücksicht zu nehmen“, so Florian von Brunn.
Der Landtagsabgeordnete bittet deswegen den neuen Oberbürgermeister Dieter Reiter, „den Naturschutz an der Isar zur Chefsache zu machen“!