Der SPD-Umweltexperte Florian von Brunn, der auch für den Umweltschutz in den bayerischen Alpen zuständig ist, hat eine schriftliche Anfrage zur Verkehrssituation im Landkreis Miesbach an die Staatsregierung gestellt. Auslöser dafür ist dabei die geplante Ortsumfahrung Holzkirchen.
Florian von Brunn dazu: „Ich kann gut verstehen, dass die Holzkirchner nach Lösungen für ihr Verkehrsproblem suchen und mehr Lärmschutz wollen. Es muss aber überprüft werden, ob die Südumfahrung die richtige Lösung dafür ist. Dazu braucht es belastbare Zahlen und ein umgreifendes Verkehrskonzept, das auch den öffentlichen Verkehr einschließt. Es kann nicht sein, dass immer neue Ortsumfahrungen ohne ein vernünftiges Gesamtkonzept gebaut werden!“
Der Abgeordnete will unter anderem wissen, welche Auswirkungen eine Südumfahrung Holzkirchens für den Ort Großhartpenning hätte, und welche Auswirkungen auf den gesamten Verkehr im Landkreis und auf Natur und Umwelt in der Umgebung Holzkirchens zukommen. Florian von Brunn: „Es geht mir auch um Angebotsverbesserungen bei der Bayerischen Oberlandbahn, die ihre Kapazitätsgrenze längst erreicht hat.“
Die Anfrage geht auf ein Treffen mit Vertretern der Bürgerinitiativen „IG-Lochham“, „Stop - Südumfahrung“ und „Hartpenning muckt auf“ - Karl Betzinger, Georg Sigl, Willi Wohlschläger und Dr. Christoph Scholz – im Thanner Reiterstüberl zurück, das Hans Pawlovsky angeregt und organisiert hatte. Pawlovsky, Mitglied im Bezirksvorstand der Oberbayern- SPD, sieht in der ortsnahen Südumgehung „einen klassischen Schnellschuss von Bürokraten“: „Nach dem Aus für die jahrelang geplante ortsferne Südumgehung ist schnell, still und heimlich und ohne Einbeziehung anderer Verkehrsträger und ohne überörtliche, regionale Verkehrskonzeption diese Trasse aus dem Hut gezaubert worden.“
Nach Ansicht der Kritiker würde eine ortsnahe Südumfahrung in der Bevölkerung der Marktgemeinde Holzkirchen nur Verlierer hinterlassen, Holzkirchen nicht ausreichend entlasten, dafür aber Großhartpenning massiv belasten. Sie befürchten auch den unwiederbringlichen Verlust des Naherholungsgebiet in der Nähe des Kogels und des Thanner Weihers. Florian von Brunn war sich mit den Vertretern der Bürgerinitiativen einig, dass zum sofortigen Lärmschutz der Anwohner auch eine nächtliches Tempolimit von 30 km/h geprüft werden muss: „Das Umweltbundesamt sieht darin eine wirksame Maßnahme zum Lärmschutz innerorts!“