Im Kampf gegen gefälschte Kundenbewertungen im Internet setzt der verbraucherpolitische Sprecher der BayernSPD-Landtagsfraktion, Florian von Brunn, auf gesetzliche Maßnahmen.
„Eine gefälschte angebliche Kundenbewertung ist schlicht Betrug. Andere Verbraucher sollen so dazu verleitet werden, ein Produkt zu kaufen. Experten schätzen, dass über ein Drittel aller Bewertungen von bezahlten Auftragsschreibern verfasst wurde.“
Von Brunn sieht die Politik in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass hier nicht getrickst und getäuscht wird: „Wir müssen die Shops und großen Anbieter zur strengen Selbstkontrolle und zu sicheren Verfahren verpflichten. Ich finde ein ganz einfaches Prinzip gut: Bewertung nur nach Anmeldung und Überprüfung. Voraussetzung für eine Bewertung muss sein, dass man das Produkt nachweislich gekauft und über Einzug oder Kreditkarte tatsächlich selbst bezahlt hat.“
Der SPD-Verbraucherschutz-Experte plant zu dem Thema eine Expertenanhörung im Landtag. Er geht davon aus, dass auch die Wirtschaftsverbände großes Interesse an glaubwürdigen und fairen Produktbewertungen haben. Grundsätzlich seien Bewertungen im Internet eine gute Sache, betont von Brunn. Sie böten Erfahrungsaustausch, seien Wegweiser und Qualitätshinweis zugleich für die Verbraucher.
Im Augenblick kann von Brunn Verbraucherinnen und Verbrauchern nur davon abraten, sich auf private, durch Werbung finanzierte Vergleichsportale zu verlassen. Stattdessen sollten sie unabhängige Seiten, wie zum Beispiel die der Stiftung Warentest, nutzen oder Portale, die von Verbrauchschutzorganisationen empfohlen werden.