Die Tötung von geschützten Wildtieren in Bayern, wie zuletzt von Luchsen im Bayerischen Wald, darf nach Ansicht des SPD-Umweltpolitikers Florian von Brunn nicht länger wie ein Kavaliersdelikt behandelt werden. Er wirft den zuständigen Behörden ein „zu laxes Vorgehen“ vor. „Wir brauchen eine spezialisierte Ermittlungseinheit, die sich ganz auf den Schutz von Tieren und Natur konzentriert“, fordert von Brunn. „Denn wenn die Gefahr, erwischt zu werden steigt, werden sich Umweltfrevler ihre Taten zweimal überlegen.“
Neben der Wilderei macht auch der Umgang mit gefährlichem Abfall dem SPD-Politiker Sorgen. Er erinnerte an die Entsorgung von giftigem Bauschutt im Wald bei Miesbach. "Mit solchen Taten wird nicht nur gegen ethische Prinzipien verstoßen", empört sich von Brunn. Die oft ehrenamtliche Arbeit von Naturschützern und der Einsatz von öffentlichem Personal und Mitteln, um Bayern noch schöner und artenreicher zu gestalten, würden so ebenfalls zunichte gemacht.
In einer bereits im März gestellten parlamentarischen Anfrage verlangt von Brunn detaillierte Informationen über das Ausmaß der Umweltdelikte im Freistaat, die Art der Taten und die Ergebnisse der Strafverfolgung. Außerdem will er wissen, in welchen bayerischen Regionen gehäuft Umweltdelikte bekannt werden. Die Antwort der Staatsregierung steht noch aus.
Anfrage Umweltdelikte (PDF, 80 kB)
Bild: von Ing. Richard Hilber / Rhilber in der Wikipedia auf Deutsch (Selbst fotografiert) [Public domain], via Wikimedia Commons