Der SPD-Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn ist schockiert über den Nachweis des Pflanzenschutzmittels Glyphosat im Bier: „Das ist eine Hiobsbotschaft im Jubiläumsjahr des Reinheitsgebots! Ich finde es unfassbar, dass es zwar für Trinkwasser, aber nicht für Bier einen entsprechenden Grenzwert gibt!“ Anlass ist die Nachricht, dass das Umweltinstitut München potentiell krebserregendes Glyphosat in 14 verschiedenen deutschen Biersorten nachgewiesen hat, darunter auch in bayerischen Biersorten.
Von Brunn nimmt die Funde sehr ernst: „Ich kann nicht nachvollziehen, wieso der Bundeslandwirtschaftsminister das jetzt so herunterspielt. Die Grenzwerte für Trinkwasser werden teilweise um ein Vielfaches überschritten. Ich fordere die bayerische Staatsregierung auf, jetzt alle in Bayern verkauften Biere sofort untersuchen zu lassen und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen!“ Der SPD-Abgeordnete hat bereits eine aktuelle Anfrage (PDF, 85 kB) an die Staatsregierung gestellt, in der zum Beispiel gefragt wird, ob das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Bier auf Glyphosat untersucht hat.
Die Staatsregierung nehme das Thema Glyphosat offensichtlich auf die leichte Schulter, erklärt von Brunn weiter: "Es kann nicht sein, dass die CSU-Regierung durch Unterlassung und mangelnde Kontrollen Verbraucher und den Ruf des bayerischen Biers gefährdet." Die Bayern SPD-Landtagsfraktion erneuert ihre Forderung nach drastischen Einschränkungen für den Gebrauch von Glyphosat. Die SPD hat in den vergangenen Monaten in mehreren Anträgen ein Verbot von Glyphosat im privaten und kommunalen Bereich und zur Ernteerleichterung (Sikkation) gefordert. "Gerade die Verwendung kurz vor der Ernte ist besonders gefährlich“, sagt der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion Harry Scheuenstuhl.