Die SPD-Landtagsabgeordneten Florian von Brunn und Andreas Lotte fordern den zweigleisigen Ausbau der Werdenfelsbahn. Sie kritisieren, dass Bundesverkehrsminister Dobrindt die Straßen massiv ausbauen will, aber den öffentlichen Verkehr Richtung Weilheim, Murnau, Garmisch-Partenkirchen und weiter nach Mittenwald vernachlässigt. Die Abgeordneten verlangen, den Ausbau in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufzunehmen.
Lotte hält das Argument, auf den Strecken ins Werdenfelser Land fahre nur Regionalverkehr, für nicht stichhaltig: "Die Zahl der Pendler aus dem Landkreis Weilheim-Schongau steigt kontinuierlich an. Gleichwertige Lebensverhältnisse lassen sich nur durch den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs schaffen! Außerdem hat die Strecke eine große Bedeutung für den Tourismus in der Region. Nach Garmisch-Partenkirchen fahren aber auch ICE. Das ist Fernverkehr! Deswegen brauchen wir dringend den Ausbau und die Beschleunigung der Strecke."
Von Brunn kritisiert die Vernachlässigung der Schiene und den geplanten enormen Ausbau der Straße aus Umweltschutzgründen: "Die Vorschläge im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans bedeuten eine Schlechterstellung der Bahn gegenüber dem Auto. Schon jetzt ist man mit dem PKW schneller. Wenn das so verwirklicht wird, fahren noch mehr Menschen mit dem Auto nach Garmisch-Partenkirchen und weiter, anstatt auf die klimafreundliche Bahn umzusteigen. Dobrindts Pläne führen zu immer mehr Verkehr, Lärm und Abgasen!"
Beide Landtagsabgeordnete betonen die soziale Funktion des öffentlichen Verkehrs. Junge und ältere Menschen, die noch nicht oder nicht mehr autofahren können, aber auch Menschen mit Handicap sind auf gute Verbindungen mit Bahn und Bus angewiesen. Schon deshalb, aber auch mit Blick auf eine umweltfreundlichen Anreise von Touristen und Tagesgästen aus München, müsse die Bahn ausgebaut werden.