Alpenschutz oder Skischaukel am Riedberger Horn? SPD fordert nach Seehofer-Besuch endlich Klarheit

30. Mai 2016

SPD-Umweltpolitiker von Brunn rechnet mit CSU-Alpenpolitik ab: "Hohle Phrasen und neue Straßen"

Die SPD-Landtagsfraktion fordert Ministerpräsident Seehofer nach seinem Besuch am Riedberger Horn vor einer guten Woche auf, endlich für Klarheit zu sorgen: "Die Skischaukel-Pläne müssen endlich beerdigt werden, weil sie nicht genehmigungsfähig sind und einen enormen Rückschritt im Alpenschutz bedeuten würden", sagte der SPD-Landtagsabgeordnete Florian von Brunn.

Der Naturschutzexperte kritisiert in diesem Zusammenhang das jüngst vorgelegte Alpenpapier der CSU und den heute im Landtag stattfindenden Alpenkongress der CSU: "Es ist verlogen auf der einen Seite, die Bedeutung des Alpenplans und des Naturschutzes zu betonen, aber andererseits den bayerischen Alpen durch rechtswidrige Großprojekte, Gewerbegebiete auf der grünen Wiese und die Subventionierung von Schneekanonen großen Schaden zuzufügen."
Für von Brunn besteht die CSU-Alpenpolitik vor allem aus "hohlen Phrasen und neuen Straßen". Der Umweltpolitiker verlangt von der CSU ein Umsteuern in der Verkehrspolitik im Alpenraum: "Wir brauchen mehr klimafreundliche öffentliche Verkehrsangebote, nicht immer nur neue Straßen. Dies widerspricht den Zielen der Alpenkonvention!" Außerdem sei die geplante Aufhebung des Anbindegebots Gift für Landschaft und Natur und damit für den Tourismus: "Neue Gewerbegebiete auf der grünen Wiese und immer mehr Flächenfraß zerstören die Grundlagen für den Fremdenverkehr.
Wir setzen stattdessen auf nachhaltigen Tourismus, eine Stärkung der Bergland- und Alpwirtschaft sowie auf eine bessere Vermarktung regionaler Produkte." Es gäbe bereits viele Projekte, die häufig aus der Alpenkonvention entstanden seien, mit Vorbildcharakter: "Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung unter Schonung von Landschaft und Natur - das ist der richtige Weg", erklärt der Münchner Abgeordnete.