Schmetterlinge in Bayern sterben offensichtlich in bisher nicht vorstellbarer Geschwindigkeit aus. Das zeigen neue Daten, über die der Bayerische Rundfunk berichtet. SPD-Umweltexperte Florian von Brunn ist in höchstem Maße alarmiert und fordert die Staatsregierung zu sofortigem Handeln auf: "Das Artensterben in Bayern hat ein beängstigendes Ausmaß erreicht. Beschönigende CSU-Sonntagsreden und Freiwilligkeit helfen da nicht mehr weiter. Wir brauchen jetzt Sofortmaßnahmen, um diesen Artenverlust zu stoppen! Dazu gehört eine massive Reduzierung des Pestizideinsatzes und der Vernichtung natürlicher Lebensräume."
Der Oberkonservator der Zoologischen Staatssammlung, Andreas Segerer, berichtet dem Bayerischen Rundfunk von einem Bestandseinbruch um 90 bis 99 Prozent in den letzten Jahren. Fünf Prozent aller heimischen Schmetterlingsarten seien seit der Jahrtausendwende nicht mehr nachweisbar, also offensichtlich bereits ausgestorben. Von Brunn verweist darauf, dass Wissenschaftler und Umweltexperten neben dem Lebensraumverlust vor allem den Pestizideinsatz als Ursache für das Artensterben sehen.
Der Umweltsprecher der SPD-Landtagsfraktion erinnert daran, dass die SPD erst vor kurzem ein umfangreiches Antragspaket (PDF, 1,71 MB) für einen nachhaltigen Pflanzenschutz und zur Minimierung des Pestizideinsatzes in den Landtag eingebracht hat. Leider, so von Brunn, setzen CSU und Staatsregierung trotzdem weiter auf Spritzmittel: "Die CSU ist die Glyphosat- und Pestizidpartei. Sie macht sich damit zum Komplizen der Agrochemie-Konzerne. Den Preis dafür zahlt die Natur in Bayern!" Das zeige auch die Tatsache, dass Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt weiter am flächendeckenden Glyphosat-Einsatz festhalte.
Der Abgeordnete hat wegen des Schmetterlingssterbens eine aktuelle Anfrage (PDF, 87 kB) an die Staatsregierung gestellt.