Umweltexperte Florian von Brunn will wirksame Gegenmaßnahmen - Wirtschaftssprecherin Karl kritisiert Schnellschuss der Grünen im Wirtschaftsausschuss
Der Umweltausschuss des Bayerischen Landtags hat heute (8. Februar) den Antrag der SPD auf eine Expertenanhörung zum Thema Flächenverbrauch beschlossen. "Es genügt nicht, den extrem hohen Flächenverbrauch in Bayern zu beklagen, wir wollen vor allem wirksame Instrumente dagegen entwickeln und einsetzen. Die beschlossene Expertenanhörung wird uns helfen, sie zu bekommen", erklärt der SPD-Umweltexperte Florian von Brunn. In Bayern werden aktuell täglich rund 13 Hektar Landwirtschafts- und Naturfläche bebaut. Die SPD strebt einen Flächenverbrauch von lediglich 4,5 Hektar an, was den Zielen der Bundesregierung entspricht. "Im Interesse von Natur und Umwelt, des Artenschutzes sowie der Landwirtschaft müssen wir dringend eine Lösung finden", erklärt von Brunn. Alle bisherigen Maßnahmen gegen den Flächenverbrauch seien wirkungslos geblieben. Die wirtschaftspolitische Sprecherin Annette Karl spricht sich klar gegen Gewerbegebiete auf der grünen Wiese aus. Die von der CSU beschlossene Lockerung des sogenannten "Anbindegebots" ist aus ihrer Sicht eine der Ursachen des Flächenfraßes. "Bei der Ausweisung von Gewerbegebieten müssen wir dringend umdenken", erklärt Karl. Die Wirtschaftspolitikerin lehnt allerdings Schnellschüsse ab: "Wer, wie die Grünen, nicht das Ergebnis der Expertenanhörung abwarten will und zeitgleich im Wirtschaftsausschuss einen Gesetzentwurf auf den Weg bringt, der bereits vollendete Tatsachen in Bezug auf mögliche Maßnahmen schafft, handelt unklug und missachtet das Votum der Fachleute."