Antrag am Donnerstag im Umweltausschuss - Experte Florian von Brunn für Verbot von Pestiziden in Privatgärten
Das alarmierende Insektensterben in Bayern beschäftigt auf Antrag (PDF, 92 kB) der SPD-Fraktion am Donnerstag den Umweltausschuss des Landtags. Der Umweltpolitiker Florian von Brunn verlangt Sofortmaßnahmen, wie ein Verbot von Pestiziden im privaten Gartenbau und eine erhebliche Reduzierung von Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Landwirtschaft: „Eine Studie des Umweltbundesamtes geht davon aus, dass eine Reduzierung um bis zu 50 Prozent ohne gravierende Ertragseinbußen möglich wäre. Wir können nicht viele Jahre darauf warten, bis weitere wissenschaftliche Studien Detailergebnisse zeigen. Wer jetzt zögert, muss damit rechnen, dass es für eine Rettung der heimischen Insekten zu spät sein wird. Wir müssen ihr Aussterben jetzt verhindern.“
Im Oktober wurde eine Studie im Fachmagazin "PLOS ONE" veröffentlicht, wonach die Anzahl der Fluginsekten im Zeitraum von 1989 bis 2016 um 80 Prozent abgenommen hat. „Dies ist eine katastrophale Entwicklung für die natürlichen Lebensgrundlagen sowie das menschliche Überleben“, warnt von Brunn. „Es geht hier nicht nur abstrakt um bedauerliche Auswirkungen auf die Artenvielfalt, hier geht es um die Zukunft von uns und unserer Natur insgesamt. Die Bedeutung von Fluginsekten für die Vermehrung wichtiger Pflanzenarten und den Bestand der Vögel in Bayern ist gar nicht groß genug einzuschätzen.“
In ihrem Antrag fordert die SPD-Fraktion neben den Sofortmaßnahmen auch einen umfassenden Bericht der Staatsregierung über die mutmaßlichen Ursachen für das Insektensterben und die Auswirkungen auf die bayerische Landwirtschaft und Natur.