Umwelt- und Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn: Behörde gibt zu oft Unternehmerinteressen Vorrang vor Verbraucher- und Gesundheitsschutz
Angesichts des heutigen (3. Juli) Berichts des Präsidenten des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Landtag wirft der SPD-Umweltexperte Florian von Brunn der Staatsregierung und der Behörde Versagen beim Schutz der Bevölkerung vor. "Der vorgelegte Bericht beweist: Staatsregierung und vor allem auch das LGL geben leider viel zu oft Unternehmer- und Profitinteressen Vorrang vor dem Schutz der Bevölkerung!“, kritisiert von Brunn scharf. "Es kann nicht sein, dass sich im Laufe der letzten Jahre trotz diverser teils tödlicher Lebensmittelskandale nichts geändert hat – da werden Papaya und Lakritze untersucht, statt den schwarzen Schafen unter den Lebensmittelbetrieben in Bayern endlich mehr auf die Finger zu hauen!"
Auch im Umweltskandal um mit dem Umweltgift PFOA verseuchtes Grundwasser in Altötting und Pfaffenhofen habe die Behörde versagt. "Bereits 2006 hat die Trinkwasserkommission des Umweltbundesamts gefordert, dass viel niedrigere Werte aus Vorsorgegründen erreicht werden und Bluttests durchgeführt werden müssen. Passiert ist danach: Nichts. Nach besorgniserregenden Blutwerten gibt es in beiden Kreisen jetzt vereinzelt das Angebot, auch Muttermilch auf die Chemikalie zu untersuchen. Wir fordern, dass alle Mütter im Landkreis dieses Angebot wahrnehmen können!“
Von Brunn verlangte in Bayern eine Veröffentlichung aller Ergebnisse von Lebenskontrollen. "Immer wieder gibt es in Bayern Lebensmittelskandale, zuletzt einen tödlichen Listerienausbruch beim Fleischwarenhersteller Sieber, und erhebliche Beanstandungen und Hygienemängel bei Großbäckereien. Es ist doch klar: Es gibt erst ein Umdenken, wenn in den Berichten offen auch die Namen von Betrieben genannt werden, in denen Missstände entdeckt wurden. Dafür müssen wir jetzt die gesetzlichen Grundlagen schaffen!"