SPD fordert Sofortprogramm gegen Insekten- und Vogelsterben

05. Juli 2018

Florian von Brunn: Schockierender Bericht der Staatsregierung zeigt: Es ist bereits Fünf nach Zwölf - Insekten und Vögel sterben in rasendem Tempo aus

Die SPD-Landtagsfraktion ist in tiefer Sorge über das Insekten- und Vogelsterben in Bayern. SPD-Umweltexperte Florian von Brunn erklärt: "In Bayern gibt es ein dramatisches Sterben von Insekten, Bienen und Vögeln. 44 Prozent der heimischen Vögel sind ausgestorben oder gefährdet. Allein die bayerischen Schmetterlingsbestände sind in den letzten 50 Jahren um bis zu 90 Prozent zurückgegangen. In den Isarauen bei Dingolfing gibt es von 58 Bienenarten nur noch 14. Es ist Fünf nach Zwölf. Geredet ist genug - jetzt ist es Zeit zu handeln!

Von Brunn fordert von der Staatsregierung jetzt sofort ein Maßnahmenprogramm in, mit drei Schwerpunkten im Bereich der Landwirtschaft: "Wir brauchen erstens eine viel stärkere Förderung von Naturschutz, Hecken und Blühstreifen in der Landwirtschaft. Naturschutz muss sich für die Bauern viel stärker lohnen. Zweitens fordern wir ein eigenes bayerisches Programm zur Reduktion von Pestiziden. Die Ertragsausfälle müssen den Bauern ausgeglichen werden. Drittens muss die Überdüngung effektiv gestoppt und endlich Gewässerrandstreifen eingeführt werden!" Außerdem brauchen wir eine Verkehrswende in Bayern, denn auch die Luftverschmutzung trägt zum großen Sterben bei.

Hauptursache ist die Intensivlandwirtschaft. Das erklärt die Staatsregierung selbst in ihrem heutigen (05.07.2018) Bericht im Umweltausschuss. Sie nennt vor allem den Strukturwandel der Kulturlandschaft, Stickstoffeinträge aus Düngung und Luft, die Verwendung von Pestiziden und Bioziden, aber auch den Flächenverbrauch, Emissionen und Verschmutzungen sowie die künstliche Beleuchtung.

Der SPD-Abgeordnete verweist darauf, dass die Staatsregierung selbst einräumt, dass alle ihre bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen. Das zeige auch der aktuelle Agrarbericht. "Insekten und Vögel sind in bisher nicht gekannter Weise bedroht und sterben in rasendem Tempo aus. Ein neues Artenschutzzentrum in Augsburg ist zwar schön, ändert aber daran erst einmal gar nichts! Auch die jetzt angekündigten Maßnahme reichen bei weitem nicht aus. Die Staatsregierung sollte endlich einsehen, dass nur das Erreichte zählt und nicht das Erzählte reicht!", so Florian von Brunn.

Material: Bericht der Staatsregierung zum Insektensterben