PFOA in Altötting: Erste Anzeigen von Bürgern

09. September 2018

Verbraucherschutzexperte Florian von Brunn: CSU verharmlost und verschleiert Skandal weiterhin

Angesichts erster Anzeigen betroffener Bürger gegen die Verantwortlichen im Zuge des PFOA-Skandals in Altötting kritisiert der SPD-Verbraucherschützer Florian von Brunn deren Verharmlosungsstrategie scharf: "Bewusst haben CSU-Staatsregierung und Behörden über Monate versucht, den PFOA-Skandal zu verharmlosen und zu vertuschen. Dass jetzt erste Bürger Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft stellen, ist völlig verständlich!"

Unter anderem seien die Ergebnisse der PFOA-Studie geschönt dargestellt worden. "Die Taktik: Es wird seitens der Staatsregierung immer nur vom Medianwert gesprochen, und nicht vom echten Mittelwert", erklärt von Brunn. Der Durchschnittswert der PFOA-Konzentration im Blut der untersuchten Bürger und Bürgerinnen im Landkreis Altötting ist aber 25 Prozent höher als der veröffentlichte Medianwert. „Das ist ein gefährliches Herunterspielen und Verharmlosen der Gefahr!“

In der Antwort auf eine Anfrage des SPD-Umweltexperten gibt die Staatsregierung an, dass selbst bei Blutwerten von 168 μg PFOA pro Liter nicht von einer gesundheitlichen Gefährdung für Arbeitnehmer auszugehen sei. "Und das, obwohl man laut Umweltbundesamt ab einem Wert von 2 μg/l gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht mehr ausschließen kann", kritisiert von Brunn entsetzt. "Die Staatsregierung ist sich auch nicht zu schade, in der gleichen Anfrage die Erkenntnisse des Umweltbundesamts in Zweifel zu ziehen. Damit ist klar, dass die Verantwortlichen in Bayern ihrer verfassungsrechtlich gebotenen Verantwortung zum Schutz der Bürger nicht gerecht werden. Sie diffamieren lieber die Experten des Umweltbundesamts, die ihre Aufgabe und das Vorsorgeprinzip ernst nehmen."

Material:

Anfrage zu PFOA (PDF, 54 kB)