Florian von Brunn und Ruth Müller: Echte Tierschutz-Reformen statt Freiwilligkeits-Blabla!
Offenbar ist es bei einem Tiertransport von Puten für den Schlachthof der Süddeutschen Truthahn AG in Ampfing, Oberbayern, zu grausamen Tierquälereien und schwerwiegenden Tierschutzverstößen gekommen. Diesen neuerlichen Tierschutz-Skandal hat erneut die Soko Tierschutz aufgedeckt. Der SPD-Verbraucherexperte Florian von Brunn ist entsetzt und fordert harte Konsequenzen: "Die Bilder von diesen Tierquälereien sind völlig unerträglich. Damit muss jetzt endgültig Schluss sein. Wir brauchen jetzt sofort wirksame Tierschutz-Kontrollen und harte Strafen! Der Tierquälerei aus Profitgier muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden!" Zusammen mit der SPD-Landwirtschaftsexpertin Ruth Müller und der Tierschutzsprecherin der Fraktion, Martina Fehlner, hat er umgehend einen umfassenden Fragenkatalog an die Staatsregierung gerichtet. Die SPD-Abgeordneten verlangen rückhaltlose Aufklärung und Sofortmaßnahmen im Tierschutz von der Staatsregierung.
Für von Brunn ist es völlig unverständlich, warum das Landratsamt und die amtlichen Tierärzte an dem Schlachthof hier nicht eingeschritten sind: "Es kann doch nicht sein, dass wieder niemand etwas bemerkt haben will - genauso wie beim Tierschutz-Skandal im Allgäu!" Er fordert deshalb als Konsequenz alle bayerischen Schlachthöfe ab sofort zusätzlich unangemeldet von der Kontrollbehörde von Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen kontrollieren zu lassen: "Außerdem brauchen wir eine verpflichtende Videoüberwachung, so wie sie der Bundesrat erst mehrheitlich gefordert hat, harte Strafen für solche Tierquäler und eine konsequente Rotation von amtlichen Tierärzten. Die CSU-Ideen von freiwilligen Maßnahmen haben sich als Täuschung und schwerer Fehler erwiesen. Das beweist schon die absurde Tatsache, dass der Geschäftsführer der Süddeutschen Truthahn AG nicht nur am Runden Tisch der Staatsregierung für tiergerechte Haltung von Nutztieren teilgenommen hat, sondern auch im Februar 2017 die gemeinsame Erklärung des Runden Tisches zusammen mit einem anderen Konzernvertreter unterzeichnet hat!"
Die SPD-Agrarexpertin Müller fordert umgehende Maßnahmen gegen tierquälerische Transporte und echte Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher durch ein verpflichtendes Tierwohllabel: "Tiertransporte müssen viel schärfer reguliert werden. Kein Tier darf länger als acht Stunden transportiert werden. Außerdem muss für Trinken und Futter gesorgt sein. Der Tierschutz muss an erster Stelle stehen und nicht der Profit", mahnt die Abgeordnete. "Wir wollen eine regionale, tiergerechte Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion - und nicht Schlachttiere, die grausam behandelt und wie Waren Hundert von Kilometern durch Europa gekarrt werden! Das sollen Verbraucher auch sofort auf der Verpackung erkennen können." Müller kündigt an, im Landtag einen neuen Anlauf für mehr Tierwohl zu unternehmen: "Vielleicht lösen sich CSU und Freie Wähler nach diesem neuen Skandal jetzt endlich aus dem Griff der Agrar- und Fleischproduktionslobby, nachdem sie erst vor kurzem unsere SPD-Anträge für mehr Tierschutz bei Transporten und für ein effektives Tierwohllabel abgelehnt haben!"