SPD-Abgeordnete verlangen Antworten wegen brutaler Schweinehaltung an Forschungsgut der LMU
Die SPD-Landtagsabgeordneten Ruth Müller, Martina Fehler und Florian von Brunn sind entsetzt über die tierquälerischen Zustände an einem Versuchs- und Lehrgut der staatlichen Ludwigs-Maximilians-Universität in Oberschleißheim im Landkreis München, über die die Süddeutsche Zeitung heute berichtet. Dort werden laut Bericht Muttersauen und Ferkel in Kastenständen gehalten. Die Tiere sind teilweise in sehr schlechtem gesundheitlichen Zustand. Es handelt sich um eine Einrichtung der tiermedizinischen Fakultät.
Die landwirtschaftspolitische Sprecherin Ruth Müller der SPD-Fraktion betont: "Mich schockiert nicht nur die Haltung in Kastenständen, sondern auch die Berichte über den furchtbaren Zustand der Tiere mit blutigen, abfressenen Schwänzen, Krankheiten und Verletzungen der Beine. Unerträglich, dass so etwas an einer Einrichtung einer tiermedizinischen Lehr- und Forschungseinrichtung des Freistaats möglich ist!" Ihr Abgeordnetenkollege Florian von Brunn kritisiert, dass "die Minister in Bayern gerne über Tierwohl in der Landwirtschaft schwadronieren. Aber wie man jetzt sieht, herrschen im eigenen Verantwortungsbereich schlimme Zustände. Das ist nicht nur verlogen, sondern auch völlig inakzeptabel. Und das an einer Lehreinrichtung, die Studetinnen und Studenten auch eine tiergerechte Haltung und Tierschutz vermitteln soll!"
Die beiden Landtagsabgeordneten haben zusammen mit der Tierschutzsprecherin Martina Fehlner sofort eine schriftliche Anfrage an die Staatsregierung gestellt. Sie wollen unter anderem Auskunft darüber, was die zuständigen Behörden wussten und unternommen haben, und welche Kontrollen in dem Betrieb stattfanden. Außerdem wollen sie wissen, ob es noch andere staatiche Einrichtungen in Bayern gibt, in denen Tiere so schlecht gehalten werden. "Wir werden hier dranbleiben, bis alles aufgeklärt ist!", so von Brunn. Seine Kollegin Müller fordert die Staatsregierung und Landwirtschaftsministerin Kaniber auf, "lieber hier auszumisten und den Tieren zu helfen anstatt, wie vom Landwirtschaftsministerium im Rahmen der Imagekampagne geplant, einen sauteuren Show-Schweinestall in München zu errichten!"