Verbraucherinnen und Verbraucher müssen in Zukunft viel besser geschützt werden
Der Verbraucherschutz-Experte der SPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn sieht das für heutige (17. März) Urteil im Bayern-Ei-Prozess mit gemischten Gefühlen: "Ich bin nicht begeistert von dem Deal zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und dem Angeklagten. Leider konnte nicht alles abschließend geklärt werden. Eine wichtige Konsequenz aus dem Verfahren kann aber nur sein: Staatsregierung und Behörden müssen in Zukunft dafür sorgen, dass solche Lebensmittelskandale verhindert und Täter wie Pohlmann viel schneller gestoppt werden können.“
Von Brunn spricht sich dafür aus, den Verbraucherschutz deutlich zu stärken: "An erster Stelle steht für mich: Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen in Zukunft deutlich besser vor Gesundheitsgefahren und gefährlichen Keimen in Nahrungsmitteln geschützt werden. Das ist sehr wichtig! Dafür braucht es wirksame - unangekündigte - Kontrollen, genügend Personal, eine schnelle Reaktion der Behörden und vor allem eine sehr transparente und verpflichtend dokumentierte Lieferkette, vom Produzenten bis zum Einzelhandel. Nur so können Behörden schnell nachvollziehen, wohin die Lebensmittel geliefert werden und sie zurückrufen, bevor Menschen erkranken."
Der SPD-Verbraucherschützer schlägt außerdem vor, die Lebensmittelkennzeichnung, gerade auch bei Eiern und bei verarbeiteten Produkten, deutlich zu verbessern. "Außerdem muss die Öffentlichkeit immer schnell und transparent informiert werden. Deswegen sollten wirklich alle Ergebnisse von Lebensmittelkontrollen veröffentlicht werden. Und wenn ich mir den schlimmen Umgang mit den Tieren bei Bayern-Ei anschaue: Wir brauchen endlich auch ein gesetzlich verpflichtendes Tierwohllabel“, sagt von Brunn.