Ronja Endres, die Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA),und der Münchner Landtagsabgeordnete Florian von Brunn wollen neue Vorsitzende der BayernSPD werden. Endres ist sich sicher: „Wir werden die erste Doppelspitze in der Geschichte der BayernSPD. Wir brennen für diese Partei und sorgen zusammen für einen kraftvollen Aufbruch. Wir gehen gemeinsam nach vorne!“ Florian von Brunn ergänzt: „Unser Ziel ist die Trendumkehr. Wir werden im Team - zusammen mit unseren Mitgliedern - die bayerische SPD wieder ins Spiel bringen! Dazu werden wir vor allem die öffentliche Präsenz deutlich verbessern.“
Gute Arbeit, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz zusammenbringen
Auf einer digitalen Pressekonferenz stellten die beiden heute ihr Programm vor. Endres und von Brunn wollen gute Arbeit, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz als Projekt zusammenbringen. „Gerechtigkeit plus ökologische Erneuerung – das ist unsere sozialdemokratische Vision für Bayern im 21. Jahrhundert!“, sagt von Brunn. Konkret setzen die beiden einen Schwerpunkt auf gute, tariflich bezahlte Arbeit. Dafür wollen sie, so Endres, „ein bayerisches Tariftreuegesetz, das den Freistaat dazu verpflichtet, dieses Ziel bei allen Ausschreibungen und Vergaben zu berücksichtigen!“ Ganz oben auf ihrer Agenda stehen auch Bildungsgerechtigkeit und gute Schulen. Das heißt konkret: Mehr Lehrer:innen, die Einführung der Gemeinschaftsschule als Wahlangebot und einen Schul-Digitalisierungsgipfel mit der Kommunalpolitik. Von Brunn hält das für dringend geboten: „Jetzt in der CoronaKrise zeigt sich, dass Herr Söder und Kultusminister Piazolo bei der Schul-Digitalisierung ohne Laptop und Lederhose dastehen. Das kann so nicht weitergehen!“
Industriearbeitsplätze erhalten
Endres und von Brunn setzen zudem auf die sozial-ökologische Erneuerung Bayerns: „Wir wollen die Bremsen bei der Energiewende lösen. Wir setzen auf eine klimafreundliche Verkehrswende durch den massiven Ausbau von öffentlichem Verkehr und E-Mobilität!“, sagt von Brunn. Endres betont aber: „Klimaschutz darf die Gerechtigkeit nicht aus dem Auge verlieren. Wir wollen nicht, dass am Ende die die Zeche zahlen, die am wenigsten Umweltverbrauch verursachen. Das sind die Menschen mit niedrigeren Einkommen. Und wir werden darauf achten, dass unsere gut bezahlten Industriearbeitsplätze auch bei den anstehenden großen Veränderungen erhalten bleiben!“ Ihr gemeinsames Ziel: „Das E-Auto der Zukunft, kompakt, komfortabel, mit größter Reichweite und zu 100 Prozent recyclebar muss von bayerischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gebaut werden!“
Ronja Endres Biografie:
Ich wurde 1986 in Starnberg geboren und nach dem frühzeitigen Tod meiner Mutter von meiner Großmutter aufgezogen. Meine erste Arbeitserfahrung war meine Ausbildung zur Chemielaborantin bei Roche Diagnostics in Penzberg. Hier bin ich das erste Mal in meinem Leben mit Gewerkschaften in Berührung gekommen, als Jugend- und Auszubildendenvertreterin habe ich mich gerne an die Seite der jungen Arbeitnehmeri Innen gestellt. Dank eines Stipendiums der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung konnte ich nach der Ausbildung auf dem zweiten Bildungsweg mein Abitur nachholen und dann in meine Wahlheimat Regensburg ziehen, um dort „International Relations and Management“ zu studieren. Während meines Studiums war ich in vielen Ämtern und in der Jugendbildungsarbeit bei den Gewerkschaften engagiert. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie hat mein politisches Fundament gelegt und der Deutsche Gewerkschaftsbund hat auf dieses Fundament gebaut. Auch in der SPD setze ich mich für die Themen der ArbeitnehmerInnen ein, als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen der Bayern SPD. Meine Masterarbeit habe ich nach meinem langen Praktikum bei der Konzernrepräsentanz der Volkswagen AG in Berlin über die Industriepolitik und Batterietechnologie in der EU geschrieben. Seit 2018 arbeite ich als Referentin des BUND Naturschutz, um die wichtigsten Themen der Zeit wieder zusammen zu bringen: Arbeit und Umwelt.
Florian von Brunn Biografie:
Ich bin 1969 in München geboren, habe zwei Kinder und bin verheiratet. Ich wohne im Münchner Stadtteil Sendling. Studiert habe ich Geschichte und Volkswirtschaft in München und Oxford, anschließend als Pressesprecher und als IT-Berater gearbeitet. Seit 1990 bin ich Mitglied der SPD. Inzwischen bin ich stellvertretender Vorsitzender der Münchner SPD, der OberbayernSPD und Mitglied im Landesvorstand der BayernSPD. Im Oktober 2013 bin ich für meinen Stimmkreis München-Giesing in den Landtag gewählt worden, und dort Sprecher der SPD-Landtagsfraktion für Umwelt und Verbraucherschutz. Ich habe mich neben der Politik immer auch ehrenamtlich engagiert: Mehrere Jahre lang als Mitglied im Münchner Mieterbeirat und als Vorsitzender einer Elterninitiative mit Krippe und Kindergarten. Ich bin außerdem u.a. Mitglied beim Deutschen Alpenverein, der Arbeiterwohlfahrt, der Gewerkschaft ver.di und dem Bund Naturschutz. Neben der Politik als Beruf habe ich noch andere Vorlieben: vor allem Bergsteigen und Klettern, aber auch Laufen und Schwimmen, (politische) Literatur, Kaffeetrinken und Zeitunglesen – inzwischen zugegebenermaßen digital - beim Frühstück.