Fraktionschef Florian von Brunn: Klimaerhitzung verschärft Problematik - Wer ernste Lage missachtet und immer noch Rücksicht auf wirtschaftliche Lobbyinteressen nimmt, handelt unverantwortlich
Anlässlich einer heutigen (15.7.) Expertenanhörung im Umweltausschuss des Landtags zur Wasserversorgung in Bayern fordert der Fraktionsvorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion Florian von Brunn unter anderem die schnellere Ausweisung von Wasserschutzgebieten nach aktueller Rechtslage im Freistaat. Der SPD-Umweltexperte warnt: "Die Anhörung hat die riesigen Gefahren für die Versorgung mit sauberem Wasser in Bayern deutlich gemacht. Die Klimaerhitzung verschärft die vorhandenen Probleme massiv. Es ist keineswegs sicher, dass wir in Bayern auch in Zukunft überall genügend sauberes und bezahlbares Trinkwasser haben. Wer das nicht ernst nimmt und immer noch Rücksicht auf wirtschaftliche Lobbyinteressen nimmt, handelt unverantwortlich!"
Eine wichtige Schlussfolgerung aus der Anhörung sei, die Düngung weiter einzudämmen. "Vielerorts ist das Wasser mit Nitrat aus Düngemitteln viel zu stark belastet", so die SPD-Agrarexpertin Ruth Müller. "Die Experten haben heute ganz klar gesagt: Hauptverursacher ist die Landwirtschaft. Deswegen müssen wir die Landwirtinnen und Landworte noch viel stärker bei nachhaltiger Bewirtschaftung unterstützen. Dazu zählt vor allem der Schutz des Bodens vor Schadstoffen und ein Umdenken hin zu anderen Anbaumethoden wie beispielsweise mehrjährige Energiepflanzen, die weniger verdichten und gleichzeitig den Humusaufbau verbessern. Auch die Renaturierung von Mooren muss Priorität haben, nicht nur als CO2-Speicher für den Klimaschutz, sondern auch für die Wasserversorgung."
Von Brunn kritisiert, dass die CSU das Thema jahrelang verschlafen hat: "Umweltminister Glauber hat jetzt immerhin ein Programm angekündigt, aber reine Ankündigungen für mehr Wasserschutz reichen nicht. Schaufensterpolitik kennen wir seit Jahren von der Staatsregierung. Wir brauchen in Bayern ein ständiges Monitoring und eine unabhängige Kontrolle der Ergebnisse. Außerdem sind wieder mehr feste Stellen bei der Wasserwirtschaft notwendig. Auch die Beratung der Landwirtschaft muss weiter verstärkt werden, um den Wasserrückhalt auf Ackerflächen zu verbessern. Das ist angesichts der zunehmenden Starkregenereignisse dringend notwendig. Wenn wir das nicht machen, geht wertvoller Boden buchstäblich den Bach runter!"