Besuch bei MAN in Augsburg: Florian von Brunn fordert Vorfahrt für Zukunftstechnologien

15. Februar 2023

Bezahlbarer Klimaschutz auch im ganz großen Maßstab – dort, wo es besonders schwierig, aber eben auch besonders effektiv ist: bei Schiffen, in der Luftfahrt oder bei Kraftwerken. Rund zehn Prozent des weltweiten CO₂-Ausstoßes, so schätzt man bei MAN Energy Solutions, ließen sich mit Technologien aus dem eigenen Haus vermeiden. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Florian von Brunn hat sich nun bei einem Besuch im Augsburger Werk informiert, wie das bayerische Unternehmen komplizierte Fragen der Energiewende löst – unter anderem mit einer klimafreundlichen Kreislaufwirtschaft beim Kohlendioxid. „Bayerns Wirtschaft ist bei der Innovation ganz vorne mit dabei, und dort soll sie auch bleiben“, erklärt von Brunn. „Dafür muss die Politik einen Rahmen schaffen, etwa durch den forcierten Ausbau der erneuerbaren Energien.“

In den großen und teilweise historischen Werkshallen in Augsburg stehen sie bereit: Elektrolyseure der MAN-Tochter H-TEC-Systems, die klimaneutralen Wasserstoff herstellen können. Für Schiffsmotoren, aber auch für die Luftfahrt – denn der vor allem aus Autos bekannte Elektroantrieb ist nicht für alle Zwecke geeignet. Hauptproblem ist das Gewicht der Batterien. Bei einem Schiff würde diese Last 80 Prozent der gesamten Tragfähigkeit beanspruchen.

Dr. Gunnar Stiesch, Chief Technology Officer bei MAN Energy Solutions, setzt daher auf lagerfähige, klimaneutral hergestellte Brennstoffe wie Wasserstoff, synthetisches Methan, Methanol und perspektivisch auch Ammoniak. Für deren Herstellung wird CO₂ benötigt, das zuvor eingelagert wurde. Die Zementindustrie etwa verursacht große Mengen CO₂, das mit der weltweit ersten, von MAN für diesen Industriezweig hergestellten Kohlenstoff-Abscheideanlage aufgefangen und einem Kreislauf zugeführt werden kann. Ab 2024 soll eine solche Anlage in Norwegen im Einsatz sein.

Bei seinem Rundgang durchs Werk, an dem auch die schwäbische Landtagsabgeordnete Dr. Simone Strohmayr, Dr. Florian Freund und Anna Rasehorn aus dem Augsburger Stadtrat (beide SPD) sowie der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Uwe Johann teilnahmen, zeigte sich Florian von Brunn beeindruckt über das Engagement für klimafreundliche Energie sowie den Innovationskurs des Unternehmens. Für die SPD im Bayerischen Landtag genießt eine zukunftsorientierte Wirtschaft im Freistaat höchste Priorität – nur so kann der Wohlstand in den kommenden Jahren und damit eine gute Zukunft unserer Kinder gesichert werden.

Florian von Brunn: „Ein Neustart in der Energiepolitik ist überfällig. Bayerns Wirtschaft kann die Technologie für den erfolgreichen Umstieg auf eine klimafreundliche und bezahlbare Energieversorgung zur Verfügung stellen. Dafür müssen wir nun die Weichen stellen. Wir als SPD sind dazu bereit und haben Konzepte, um die Versäumnisse von CSU und Freien Wählern wieder gutzumachen – etwa durch einen forcierten Ausbau der Windenergie und der Geothermie.“

Dr. Gunnar Stiesch, Chief Technology Officer (CTO) bei MAN Energy Solution: „Wir decken heute mit unseren Technologien bereits die komplette Wasserstoffwertschöpfungskette unter dem Dach von MAN Energy Solutions ab. Begonnen bei der Elektrolyse, über den Transport bis hin zur Umwandlung in synthetische Kraftstoffe und deren Nutzung in zukunftsfähigen Motoren bieten wir unseren Kunden Lösungen für den Einsatz von grünem Wasserstoff. Gemeinsam mit H-TEC Systems zählen wir bereits seit vielen Jahren zu den Pionieren der Wasserstoff- und Power-to-X-Technologie und wollen nun den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Augsburg, Bayern und ganz Deutschland weiter vorantreiben.“

Uwe Johann, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Werk Augsburg: „Hier im Werk liegen die Wurzeln des Dieselmotors und jetzt entwickeln wir diesen weiter, damit Schiffe in Zukunft klimaneutral fahren können. Der Betriebsrat unterstützt diese Transformation, denn sie sichert langfristig hochwertige und gute Arbeitsplätze ab und gibt über 4.000 Kolleginnen und Kollegen eine sichere Zukunft. Für die Jobs der Zukunft benötigen wir aber auch die richtigen Rahmenbedingungen durch die Politik und den Ausbau von erneuerbaren Energien.“