SPD kämpft für den Hightech-Windkraft-Zulieferer Polytech aus München – Von Brunn: Wenn kein Weiterbetrieb erfolgt, sind Arbeitsplätze sowie bayerisches Know-how und Steuergelder gefährdet
Der SPD-Fraktionschef Florian von Brunn war am 6.6. mit dem SPD-Wirtschaftsexperten und Bundestagsabgeordneten Sebastian Roloff bei der Firma Polytech in München-Sendling, um ein Zeichen für die Rettung der noch bestehenden 45 Arbeitsplätze zu setzen – gemeinsam mit dem Betriebsrat. Das Unternehmen wurde vor 13 Jahren als Ausgründung aus der TU München unter dem Namen fos4X gegründet. Es produziert vor allem innovative Messtechnik für Windräder. Vor drei Jahren wurde es an das dänische Unternehmen Polytech verkauft. Die BayernKapital verkaufte ihre Anteile auch. Sie untersteht dem Wirtschaftsministerium von Hubert Aiwanger. Der Käufer Polytech möchte den Standort nun schließen – obwohl das Unternehmen schwarze Zahlen schreibt. 45 Mitarbeitende sollen zum Ende des Monats gekündigt werden.
Von Brunn: „Es ist wirklich unfassbar: Ein extrem innovatives bayerisches Start-up wurde einfach ins Ausland verkauft – nachdem es aus der bayerischen Top-Universität ausgegründet und mit bayerischem Steuergeld gefördert wurde. Jetzt profitiert ein dänisches Unternehmen und irgendwelche anderen Anteilseigner davon, denen es offenbar nur um Patente und Profit geht. Und das wird von Herrn Aiwangers BayernKapital auch noch bejubelt. Was für ein Desaster!“
Florian von Brunn und Sebastian Roloff boten dem Betriebsrat mit seiner Vorsitzenden Christine Heimerl ihre Unterstützung an. „Wir werden alle Möglichkeiten ausloten, wie die Firma erhalten werden kann!“, versprach Sebastian Roloff. Der Bundestagsabgeordnete und Arbeitsrechtsrechtsanwalt verwies zudem darauf, dass die Schließung kein Spaziergang werde. Hier bedarf es eines Interessenausgleichs- und Sozialplans, Verhandlungen mit dem Betriebsrat und auch die Bundesagentur für Arbeit ist mit dem Thema befasst. Von Brunn wie Roloff wollen alle Möglichkeiten in Bundes- wie Landtag prüfen, um den Beschäftigten zu helfen.
Polytech, vormals fos4x, produziert unter anderem Messgeräte, die feststellen können, bis zu welcher Windkraftstärke Windräder noch laufen können. Bei hohen Windgeschwindigkeiten und Sturm werden Windräder zur Sicherheit angehalten. Die Messgeräte können exakt messen, wie lang die Windräder laufen können, ohne dass es ein Sicherheitsrisiko gibt. „Einen Standort zu schließen, der innovative Forschung und Produkte in diesem Bereich hervorbringt, wäre eine Katastrophe für den Wirtschaftsstandort Bayern – und für die Mitarbeitenden“, so Sebastian Roloff.
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