Künstler und Kabarettist Christian Springer war Hauptredner am Grab von Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst beim Gedenken der SPD an die von den Nazis ermordeten Mitglieder der Weißen Rose. Bei der Veranstaltung am Sonntag am Münchner Friedhof am Perlacher Forst rief er dazu auf, auch heute Haltung gegen jene zu zeigen, die eine freie Gesellschaft zerstören wollen. BayernSPD-Landesvorsitzender Florian von Brunn sagte in seiner Rede, dass man Demokratien schützen müsse, so lange sie noch bestehen. Deshalb müsse man jetzt gegen die neuen Nazis von der AfD aufstehen. Gemeinsam legte man einen Kranz für die Münchner Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime nieder.
Christian Springer machte in seiner Rede klar: "Nach äußerem Anschein ist die Geschichte der „Weißen Rose“ keine Erfolgs-Story. Aber alleine, dass wir heute hier stehen, im Jahr 2024, zeigt die Wucht dieser jungen Menschen. Diese Idee der Menschlichkeit, diese klare Analyse der Barbarei.“ Im Sinne ihres historischen Erbes appellierte er daran, gemeinsam friedlich gegen Demokratiefeinde aufzustehen: "Wir müssen raus, jetzt, um den jungen Menschen darzustellen, dass jegliches rechte Gedankengut immer nur einen einzigen Weg kennt: Rechte Ideologien führen IMMER zu Ausgrenzung von Menschen, zu Gewalt gegen Menschen, zu Antisemitismus, und es mündet IMMER in die Ermordung von Menschen. Ein gesellschaftliches Miteinander existiert dann nicht mehr."
Auch Bayerns SPD-Chef Florian von Brunn zog die Parallele zu heute und mahnte eine stabile Brandmauer zur AfD an. „Es darf keine Kooperation geben, auch nicht auf kommunaler Ebene. Auch ihre Thesen und Themen dürfen nicht übernommen werden, denn das nützt nur der AfD. Wir müssen stattdessen alles tun, damit diese verfassungsfeindliche Partei verboten wird.“ Er zeigte sich aber auch optimistisch angesichts der großen gesellschaftlichen Bewegung gegen die offengelegten Pläne der Rechtsextremen. „Der beste Verfassungschutz sind engagierte Demokratinnen und Demokraten! Deswegen ist es ein so gutes Zeichen, dass Hunderttausende für unsere Demokratie auf der Straße waren. Das müssen wir jetzt fortsetzen: Demonstrieren, argumentieren und widersprechen - für unsere Demokratie!“